Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nahm der Aktivsaldo im Außenhandel im März um 4,2 Mrd € auf 18,4 Mrd € zu. Nach Ausschaltung von Saison- und Kalendereinflüssen stieg er um ¾ Mrd € auf 15 ½ Mrd €. Der Wert der Warenausfuhren verringerte sich zwar um 1 ½ %, die nominalen Einfuhren gingen jedoch noch stärker zurück (3 %). Im ersten Vierteljahr insgesamt fielen die Exporte saisonbereinigt um ½ % unter den Stand der Vorperiode. Die Importe expandierten dagegen um 1 ¾ %. Der Vorquartalsvergleich wird jedoch durch verschiedene, nach unten gerichtete Sonderfaktoren beeinflusst.
Die Einnahmen und Ausgaben der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen glichen sich im März aus, nach einem Defizit von 4,8 Mrd € im Februar. Ausschlaggebend dafür war die Verminderung des Passivsaldos bei den laufenden Übertragungen um 4,7 Mrd € auf 1,9 Mrd €. Zudem halbierte sich praktisch das Defizit in der Dienstleistungsbilanz auf 0,5 Mrd €. Demgegenüber sanken die Netto-Einnahmen aus grenzüberschreitenden Faktorentgelten geringfügig (um 0,3 Mrd €) auf 2,4 Mrd €.
Weiterhin Netto-Kapitalexporte im Wertpapierverkehr
Im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr kam es im März zu Netto-Kapitalexporten, und zwar in Höhe von 9,1 Mrd €, nachdem im Januar und Februar Abflüsse von per saldo 7,9 Mrd € bzw.18,6 Mrd € zu verzeichnen gewesen waren. Hiesige Investoren engagierten sich dabei mit 15,4 Mrd € in ausländischen Wertpapieren; dies war aber nur etwa die Hälfte des Betrages, der im Monat davor ins Ausland geflossen war. Zwar hielt sich der Erwerb von ausländischen Schuldverschreibungen mit 23,0 Mrd € auf hohem Niveau, bei Aktien und Investmentzertifikaten wechselten hiesige Anleger jedoch auf die Verkäuferseite(5,5 Mrd € bzw. 2,1 Mrd €). Auch Ausländer reduzierten ihren Wertpapiererwerb in Deutschland (6,2 Mrd €, nach 11,4 Mrd € im Februar). Gleich den Inländern trennten sie sich von Aktien (7,7 Mrd €). Dem stand eine lebhafte Nachfrage nach Schuldverschreibungen – und hier vorrangig nach Anleihen privater Emittenten – gegenüber (14,2 Mrd €).
Anders als im Wertpapierverkehr kam es im Bereich der Direktinvestitionen zu Netto-Kapitalimporten in Höhe von 1,6 Mrd €, nach Abflüssen in ähnlicher Größenordnung im Monat zuvor. Die Kapitalimporte waren dabei auf die Dispositionen ausländischer Eigner zurückzuführen, die ihren Niederlassungen in Deutschland Finanzmittel in Höhe von 4,2 Mrd € zur Verfügung stellten. Dies geschah in erster Linie über konzerninterne Kredite und reinvestierte Gewinne von zusammen 3,4 Mrd €. Inländische Unternehmen transferierten im Rahmen ihrer grenzüberschreitenden Investitionsaktivitäten 2,6 Mrd € ins Ausland.
Der Betrag verteilte sich nahezu vollständig auf die Aufstockung von Beteiligungskapital und reinvestierte Gewinne.
Der übrige statistisch erfasste Kapitalverkehr, der sowohl die Finanz- und Handelskredite als auch die Bankguthaben und sonstige Anlagen einschließt, führte im März zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 20,8 Mrd €. Davon gingen 11,2 Mrd € auf Transaktionen der Nichtbanken zurück. Während Unternehmen und Privatpersonen Mittel im Umfang von netto 13,2 Mrd € exportierten, flossen öffentlichen Stellen Gelder aus dem Ausland zu (2,0 Mrd €). Auf Seiten des Bankensystems, dessen unverbriefte Auslandszahlungen im Wesentlichen als Reflex der anderen grenzüberschreitenden Transaktionen aufgefasst werden können, kam es zu Mittelabflüssen von 9,6 Mrd €. Dabei entfielen 7,6 Mrd € auf Kreditinstitute und 2,0 Mrd € auf die Bundesbank.
Die Währungsreserven der Bundesbank sind im März – zu Transaktionswerten gerechnet – in etwa konstant geblieben.
Anlage: Wichtige Posten der Zahlungsbilanz