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Die deutsche Zahlungsbilanz im November 2007

Leistungsbilanzüberschuss deutlich gestiegen

(lifePR) (Frankfurt, )
Die deutsche Leistungsbilanz wies im November – gemessen an den Ursprungsdaten – einen Überschuss von 20,0 Mrd € auf. Das Ergebnis lag damit um 5,6 Mrd € über dem Vormonatsniveau. Dahinter standen ein höherer Aktivsaldo in der Handelsbilanz und ein Umschwung zu einem positiven Saldo im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, welche Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfassen.

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nahm der Außenhandelsüberschuss im November gegenüber dem Vormonat um 0,4 Mrd € auf 19,3 Mrd € zu. Nach Ausschaltung von Saison- und Kalendereinflüssen vergrößerte er sich um 1 ½ Mrd € auf 19 ¾ Mrd €. Dabei sanken die wertmäßigen Wareneinfuhren (3 %) stärker als die Ausfuhren (½ %). Im Oktober/November zusammengenommen lagen die Importe saisonbereinigt um 1 ¾ % unter dem Durchschnitt des dritten Quartals, während die Exporterlöse um 1 ½ % höher waren.

Die "unsichtbaren" Leistungstransaktionen verzeichneten im November einen Überschuss von 1,4 Mrd €, nach einem Defizit von 3,8 Mrd € im Oktober. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang der Passivsalden bei den laufenden Übertragungen (um 3,2 Mrd € auf 1,7 Mrd €) und in der Dienstleistungsbilanz (um 2,1 Mrd € auf 0,6 Mrd €). Demgegenüber verringerten sich die Nettoeinnahmen aus grenzüberschreitenden Faktoreinkommen um 0,1 Mrd € auf 3,7 Mrd €.

Hohe Netto-Kapitalimporte im Wertpapierverkehr

Der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr verzeichnete im November beträchtliche Netto-Kapitalimporte. Diese sind mit 42,8 Mrd € deutlich höher ausgefallen als im Oktober (16,2 Mrd €). Entscheidend war das unverändert lebhafte Engagement gebietsfremder Anleger in hiesigen Titeln (39,6 Mrd €, nach zuvor 38,3 Mrd €), während sich deutsche Anleger per saldo von ausländischen Wertpapieren trennten (3,2 Mrd €, nach einem Netto-Erwerb in Höhe von 22,2 Mrd € im Vormonat). Ausländische Investoren erwarben im November in erster Linie Schuldverschreibungen (40,2 Mrd €), darunter öffentliche (17,2 Mrd €) und private Anleihen (12,6 Mrd €) sowie Geldmarktpapiere (10,3 Mrd €). Dagegen trennten sie sich, wie schon im Vormonat, von inländischen Aktien (1,0 Mrd €). Deutsche Anleger gaben im November ausländische Anleihen (4,2 Mrd €) und Dividendentitel (1,4 Mrd €) ab. Sie erwarben dagegen in geringem Umfang ausländische Geldmarktpapiere (1,8 Mrd €) und Investmentzertifikate (0,5 Mrd €). Außerhalb des Wertpapierverkehrs führten die Geschäfte mit Finanzderivaten zu Mittelabflüssen (10,1 Mrd €).

Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im November Netto-Kapitalexporte von 2,0 Mrd € (nach 7,8 Mrd € im Vormonat). Hiesige Firmen stellten ihren ausländischen Niederlassungen zusätzliche Mittel in Höhe von 4,3 Mrd € zur Verfügung. Gebietsfremde Unternehmen stockten ihr Direktinvestitionsengagement in Deutschland um 2,3 Mrd € auf.

Der übrige statistisch erfasste Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, schloss mit Netto-Kapitalexporten (53,4 Mrd €). Die Transaktionen der Nichtbanken führten dabei zu Mittelabflüssen in Höhe von 14,8 Mrd €. Ausschlaggebend waren die Dispositionen staatlicher Stellen (9,6 Mrd €), die ihre Einlagen bei ausländischen Banken aufstockten. Über das inländische Bankensystem flossen – gleichsam als Reflex aller übrigen Zahlungsbilanztransaktionen – per saldo Gelder in Höhe von 38,6 Mrd € ins Ausland, darunter 34,4 Mrd € im unverbrieften Auslandsgeschäft der Kreditinstitute. Die Auslandsposition der Bundesbank erhöhte sich um 4,2 Mrd €.

Die Währungsreserven der Bundesbank haben im November – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,3 Mrd € abgenommen.
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