Leistungsbilanz
Die Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets wies im März 2008 ein saison- und kalenderbereinigtes Defizit von 15,3 Mrd EUR aus (in nicht saisonbereinigter Betrachtung entspricht dies einem Defizit von 7,8 Mrd EUR). Dahinter verbarg sich ein Minus bei den laufenden Übertragungen (10,8 Mrd EUR), den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (4,2 Mrd EUR) und im Warenhandel (3,9 Mrd EUR), das nur teilweise durch einen Überschuss bei den Dienstleistungen (3,6 Mrd EUR) ausgeglichen wurde.
Die über zwölf Monate kumulierte, kalenderbereinigte Leistungsbilanz war im März 2008 nahezu ausgeglichen, verglichen mit einem Überschuss von 6,5 Mrd EUR im entsprechenden Vorjahrszeitraum. Diese Veränderung war in erster Linie auf einen Umschwung bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen von einem Überschuss (7,9 Mrd EUR) zu einem Defizit (3,8 Mrd EUR) und einer Zunahme des Defizits bei den laufenden Übertragungen (von 78,9 Mrd EUR auf 90,1 Mrd EUR) zurückzuführen, die nur zum Teil durch einen Anstieg der Überschüsse im Warenhandel (von 32,3 Mrd EUR auf 42,3 Mrd EUR) und bei den Dienstleistungen (von 45,1 Mrd EUR auf 52,1 Mrd EUR) kompensiert wurden.
Kapitalbilanz
In der Kapitalbilanz waren im März 2008 bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo Kapitalabflüsse in Höhe von 18 Mrd EUR zu verzeichnen, in denen sich Nettoabflüsse bei den Direktinvestitionen (19 Mrd EUR) und Nettozuflüsse bei den Wertpapieranlagen (1 Mrd EUR) widerspiegelten.
Die Entwicklung bei den Direktinvestitionen war auf die Nettokapitalabflüsse im Beteiligungskapital und den reinvestierten Gewinnen (10 Mrd EUR) sowie bei den sonstigen Anlagen, vor allem Krediten zwischen verbundenen Unternehmen (9 Mrd EUR), zurückzuführen.
Im Wertpapierverkehr wurden per saldo Mittelzuflüsse bei den Aktien und Investmentzertifikaten (5 Mrd EUR) verzeichnet, die teilweise durch Kapitalabflüsse bei den Schuldverschreibungen (4 Mrd EUR) aufgezehrt wurden.
Bei den Finanzderivaten ergaben sich Nettokapitalzuflüsse in Höhe von 7 Mrd EUR.
Im übrigen Kapitalverkehr waren Nettokapitalzuflüsse von 25 Mrd EUR zu verzeichnen, die vor allem den Mittelzuflüssen beim Eurosystem (13 Mrd EUR), bei den MFIs ohne Eurosystem (7 Mrd EUR) und bei den übrigen Sektoren (4 Mrd EUR) zuzuschreiben sind.
Die Währungsreserven (ohne Bewertungseffekte) nahmen um 3 Mrd EUR zu. Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven belief sich Ende März 2008 auf 356 Mrd EUR.
Im Zwölfmonatszeitraum bis März 2008 wurden bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen kumulierte Mittelzuflüsse von per saldo 32 Mrd EUR gebucht, verglichen mit Nettokapitalzuflüssen von 246 Mrd EUR ein Jahr zuvor. Diese Entwicklung resultierte in erster Linie aus einem Rückgang der Kapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen (von 376 Mrd EUR auf 181 Mrd EUR), der im Wesentlichen die Folge des geringeren Nettoerwerbs von Anleihen des Euroraums durch gebietsfremde Anleger war.
Datenrevisionen
Neben den Zahlungsbilanzdaten für März 2008 enthält diese Pressemitteilung auch Datenrevisionen für Februar 2008. Die Revisionen in der Kapitalbilanz betrafen die Wertpapieranlagen (Abwärtskorrektur der Nettokapitalzuflüsse von 35 Mrd EUR auf 19 Mrd EUR), den übrigen Kapitalverkehr (Abwärtskorrektur der Nettokapitalabflüsse von 38 Mrd EUR auf 31 Mrd EUR) sowie die Direktinvestitionen (Aufwärtskorrektur der Nettokapitalabflüsse von 14 Mrd EUR auf 20 Mrd EUR).
Zusätzliche Informationen zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets
Eine vollständige Reihe aktualisierter Statistiken zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets steht auf der Website der EZB im Abschnitt "Statistics" unter "Data services"/"Latest monetary, financial markets and balance of payments statistics" zur Verfügung. Diese Statistiken sowie historische Zeitreihen zur Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets können auch über das Statistical Data Warehouse (SDW) der EZB heruntergeladen werden. Die Ergebnisse bis März 2008 werden zudem in der Juniausgabe des EZB-Monatsberichts und des "Statistics Pocket Book" veröffentlicht. Detaillierte methodische Erläuterungen sind auf der Website der EZB abrufbar. Die nächste Pressemitteilung zur monatlichen Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets erscheint am 27. Juni 2008.