Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird im Turnus von zwei Jahren an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die sich in besonderer Weise mit dem Krankheitsbild DYSTONIE auseinander setzen.
Prof. Nowak ist seit 2009 Chefarzt und Leiter der Arbeitsgruppe Motorik, Neuromodulation und Rehabilitation an der Klinik Kipfenberg (Bayern). Er lehrt und forscht an der Neurologischen Universitätsklinik der Philipps-Universität Marburg.
Die Stationen seines beruflichen Werdeganges waren nach Abschluss des Medizinstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München die Assistenzarzttätigkeit am Städtischen Krankenhaus München Bogenhausen (Neurologie und Neurochirurgie) und der Universitätsklinik Ulm, Forschungstätigkeiten am Institute of Neurology in London, am Forschungszentrum Jülich und an der University of Minnesota, USA und die Oberarzttätigkeit an der Neurologischen Universitätsklinik in Köln.
Schwerpunkte seiner heutigen Arbeit liegen im Bereich der Untersuchung der funktionellen kortikalen Korrelate der Handfunktion und der Entwicklung neuer Diagnostik- und Behandlungsansätze für Handfunktionsstörungen nach Schlaganfall und bei Bewegungsstörungen, wie Parkinson-Syndromen und Dystonie.
In seiner preisgekrönten Arbeit beschäftigt er sich mit den feinmotorischen Aspekten des Greifens bei fokaler Dystonie der Gesichts- und Nackenmuskulatur.
Patienten mit Schiefhals (Torticollis) und Lidkrampf (Blepharospasmus) haben beim Greifen nach Alltagsgegenständen keine Probleme die Fingeröffnung entsprechend der Objektgröße zu skalieren. Entgegen einer gängigen Hypothese zeigt diese Beobachtung, dass die Integration der physikalischen Objekteigenschaften für die Bewegungsplanung bei diesen Formen der Dystonie nicht generell gestört ist.
Im Gegensatz dazu zeigen diese Patienten beim Greifen eine Verlangsamung des Handtransports. Die Verlangsamung des Handtransports korreliert signifikant mit der Symptomschwere. Dies entspricht wahrscheinlich einer Verhaltensstrategie, um Unsicherheiten bei der Ausführung von Greifbewegungen, verursacht durch die Symptome der fokalen Dystonie der Gesichts- und der Nackenmuskulatur zu kompensieren.
Die Deutsche Dystonie Gesellschaft e.V. gratuliert Prof. Nowak ganz herzlich.