Mittwoch, 21. Dezember 2011, von 19.00 bis 20.00 Uhr
unter www.plastische-chirurgie.de
in unserem vorweihnachtlichen Expertenchat. Als Leiter der Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie sowie des Zentrums für Schwerbrandverletzte am Klinikum Nürnberg-Süd erforscht und behandelt Priv.-Doz. Dr. Reichert den "Morbus Dupuytren" seit vielen Jahren.
Die Krankheit betrifft zum größten Teil Männer und ist oft erblich. In vielen Fällen tritt der "Morbus Dupuytren" gleichzeitig mit anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Lebererkrankungen oder Epilepsie auf. Die eigentlichen Probleme entstehen aus der Bildung von Strängen, die sich aus dem Knoten heraus entwickeln und somit den betroffenen Finger langsam dauerhaft verkrümmen. Erst wenn eine ernsthafte Beeinträchtigung der Hand-Funktionen droht, wird eine Entfernung der gutartigen Wucherung nötig. In der Regel ist dies der Fall, wenn sich die betroffenen Finger bereits um etwa 45 Grad in Richtung Handinnenfläche gezogen haben und alltägliche "Handgriffe" wie Schreiben, Greifen oder Halten stark beeinträchtigt sind.
Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden des "Morbus Dupuytren". Die klassische Operation zielt auf die Entfernung des erkrankten Gewebes ab und sollte von einem erfahrenen Handchirurgen vorgenommen werden, der sich mit den Gefäßen, Knochen und Nerven, die in der Hand auf engstem Raum nebeneinander liegen, auskennt. Eine Alternative ist mittlerweile die "Perkutane Nadelfasziotomie", bei der die störenden Stränge perforiert und somit in ihrer Spannkraft geschwächt werden, ohne die Haut aufzuschneiden. Relativ neu ist die Methode der Kollagenase - hier werden die Stränge durch Injektion eines speziellen Enzyms zersetzt. Auch bei diesen nichtoperativen Behandlungen ist genaue Kenntnis der Hand-Anatomie und somit die Erfahrung eines Handchirurgen unerlässlich.