Mittwoch, 28. März 2012, von 18.00 bis 19.00 Uhr
unter www.plastische-chirurgie.de
im DGPRÄC-Expertenchat zur Verfügung. Prof. Vogt ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Es war ein Schock für Patientinnen und Ärzte: In den Fabriken der Firma PIP im französischen La Seyne-sur-Mer wurden wahrscheinlich über Jahre Brustimplantate hergestellt, die statt mit medizinisch reinem Silikon mit einer eigenen Silikonmischung gefüllt waren, die keine medizinischen Standards erfüllte. Diese wurden zur Brustvergrößerung und zum Brustaufbau nach Krebs eingesetzt - weltweit. Auch in Deutschland tragen viele Frauen PIP-Implantate. Gewissheit darüber, ob es sich um eines der fehlerhaften Produkte handelt, kann nur der Implantatpass oder die Patientenakte beim behandelnden Arzt liefern. Durch Ultraschall- oder Röntgenbilder ist die Marke des Implantats nicht ersichtlich.
Noch ist unbekannt, welche Auswirkungen das Industriesilikon im Körper haben kann. Nach einem Riss der Silikonhülle kann der Stoff in den Körper gelangen. Außerdem gibt es Berichte, dass die PIP-Implantate verstärkt "ausschwitzen" - so bezeichnet man das Austreten kleinster Silikonmengen durch die intakte Hülle hindurch. Die DGPRÄC rät daher PIP-Patientinnen im Einklang mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und den gynäkologischen Fachgesellschaften zu einer vorsorglichen Entfernung des Implantats ohne Eile.