„Damit wurde von unseren Kollegen eindrucksvoll Neuland betreten und dem betroffenen Patienten die Chance eröffnet, wieder ein Leben zu führen, in dem er nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist“, freut sich Prof. Dr. Dr. Norbert Pallua, Vizepräsident für den Bereich Rekonstruktion in der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) über diese Pionierleistung.
Er führt dazu aus, dass die guten Ergebnisse der ersten beidseitigen Handtransplantation an der Uniklinik Innsbruck im Jahr 2000 auch dem Münchner Patienten, einem 54jährigem Landwirt, dem vor sechs Jahren beide Arme abgetrennt worden waren, gute Perspektiven versprechen. Der Erfolg dieser beidseitigen Armtransplantationen wird zum einen davon abhängen, ob eine Abstoßungsreaktion beider transplantierter Arme medikamentös verhindert werden kann. Zum anderen werde man, so Prof. Pallua, aufgrund der langen Regenerationsstrecke der Nerven wohl erst in zwei Jahren wissen, ob sämtliche Funktionen der Arme wiederhergestellt werden konnten. Der Grund hierfür sei, dass die Nerven mit etwa einem Millimeter pro Tag nur sehr langsam regenerieren.
Vor dem Hintergrund, dass Plastische Chirurgen zunehmend lediglich als Ästhetische Chirurgen wahrgenommen würden, ist es für Prof. Pallua besonders erfreulich, dass Plastischen Chirurgen aus Deutschland mit dieser Pioniersoperation wiederum die gesamte Bandbreite des Fachgebietes als Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgen unter Beweis stellen konnten.