Leitlinien sind Handlungsempfehlungen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie entschloss sich erstmalig im Jahr 2000, Leitlinien zur Diagnostik und Therapie in der Neurologie in Auftrag zu geben. Zuletzt waren die Leitlinien 2008 aktualisiert worden. Die Leitlinien ersetzen unter keinen Umständen die kritische Berücksichtigung der individuellen Umstände eines Patienten und eines Krankheitsbildes. Sie sind nicht juristisch verpflichtend, sondern geben nur Empfehlungen ab.
Neueste Erkenntnisse auf über 1000 Seiten
Die Leitlinien wurden für die letzte Überarbeitung innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ausgeschrieben, und es wurden die Mitglieder der DGN aufgefordert, sich an der Erstellung von Leitlinien zu beteiligen. Insgesamt haben 87 federführende Autoren und 836 Koautoren mitgearbeitet.
Jede Leitlinie beginnt mit dem Abschnitt "Was gibt es Neues?", gefolgt von den wichtigsten Therapie-Empfehlungen auf einen Blick. Die Leitlinien wurden nach den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) erstellt und anschließend von Mitgliedern der Leitlinien-Kommission gegengelesen und korrigiert. Für zwei besonders wichtige Krankheitsbilder, nämlich Demenz und Prävention des Schlaganfalls, wurden S 3-Leitlinien mit den höchsten methodischen Ansprüchen verfasst. S3 bedeutet, dass Expertenmeinung und systematisch in Studien gewonnene Erkenntnisse in die Erarbeitung mit eingehen.
Folgende Leitlinien wurden ebenfalls evidenzbasiert nach den Ansprüchen der AWMF verfasst: die Leitlinien zu Multipler Sklerose, Therapie von akuten Neuropathien und Neuritiden, Insomnie, Intracerebralen Blutungen sowie die Reha-Leitlinien zu Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnis-störungen und exekutiven Dysfunktionen.
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen
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Pressesprecher: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener