„Wir freuen uns sehr, niedergelassenen Neurologen und Hausärzten diese detaillierten Hinweise zur MS-Diagnose und Therapie an die Hand geben zu können“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Oertel, erster Vorsitzender der DGN. „Denn die evidenzbasierte Medizin ermöglicht es, Patienten immer anhand der besten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu behandeln“, ergänzt Prof. Dr. Heinz Wiendl, Vorstandssprecher des KKNMS.
Die MS-Forschung hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte, vor allem im therapeutischen Bereich, erzielt. So ist seit letztem Frühjahr das erste orale MS-Medikament, Fingolimod, auf dem Markt; 2013 wird voraussichtlich noch eine Tablette, BG-12, die Zulassungshürde der Europäischen Arzneimittelagentur nehmen. Weitere Medikamente sind in der Pipeline. „So erfreulich diese Entwicklung auch ist, umso wichtiger wird es, Handlungsempfehlungen für unsere niedergelassenen Kollegen auszusprechen, da die neuen Wirkstoffe auch Therapierisiken mit sich bringen“, meint Prof. Dr. Ralf Gold, Vorstandsmitglied des KKNMS und der DGN, der die Arbeitsgruppe Leitlinie koordiniert hat.
Inhalte der Leitlinie
Die neue Leitlinie greift die revidierten Diagnosekriterien nach McDonald auf und erörtert ausführlich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Schub-, Basis- und Eskalationstherapie. Dazu haben die Autoren ein neues Stufenschema entwickelt. Alle aktuell verfügbaren MS-Therapeutika werden vorgestellt und konkrete Anwendungshinweise für die Praxis gegeben. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Therapie in Spezialsituationen wie z.B. Schwangerschaft oder bei Neuromyelitis optica, einer Sonderform der MS. Erstmals umfasst die Leitlinie auch die symptomatische Therapie.
iPhone- und iPad-Nutzer können die MS-Leitlinie als Teil der DGN-Leitlinien-App ab sofort auch im App Store für 6,99 Euro erwerben. Im Herbst 2012 erscheint im Thieme-Verlag dann letztmalig das Buch „Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“ in der fünften überarbeiteten Auflage. Danach werden alle Leitlinien nur noch online bzw. als App verfügbar sein, um eine zeitnahe Aktualisierung zu ermöglichen.
Die neue Leitlinie sowie die Zusammenfassung der Therapie als Abbildung eines Stufenschemas finden Sie auf www.dgn.org.
Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS)
ist eines von bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um den Austausch zwischen Forschung und Patientenversorgung zu verbessern.
Aktuell gehören dem KKNMS drei Forschungsverbünde an: CONTROLMS, UNDERSTANDMS und CHILDRENMS. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München angesiedelt.
Geschäftsstelle:
Neurologische Klinik der Technischen Universität München, Ismaninger Straße 22, 81675 München
Ansprechpartner für die Medien:
Constanze Steinhauser (Pressereferentin)
Tel.: +49-89-4140-4628
Fax: +49-89-4140-4655
E-Mail: constanze.steinhauser@kkn-ms.de
Internet: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren rund 7000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin.
www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30-531437930, E-Mail: info@dgn.org
Ansprechpartner für die Medien
Frank A. Miltner, Tel: +49 (0)89-461486-22, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen