Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können den gesamten Körper betreffen: Körpereigene Zellen und Entzündungseiweiße greifen Gelenke, Muskeln und Sehnen an, häufig auch Haut, Nerven und innere Organe. Die entzündeten Gelenke schmerzen und schwellen an. Obwohl die rheumatoide Arthritis – hierbei sind vor allem Finger- und Handgelenke sowie Gelenke an Beinen und Füßen betroffen – die häufigste entzündliche Erkrankung in Europa ist, hat ein Patient vor der richtigen Diagnose über ein Jahr und häufig mehrere Arztbesuche hinter sich. Damit verstreicht wertvolle Zeit: „Man weiß heute, dass im frühen Krankheitsstadium die Therapie am besten greift und moderne Medikamente gerade gegen aggressive und fortschreitende Verlaufsformen in dieser Phase die besten Chancen haben“, erläutert Professor Gaubitz vom Universitätsklinikum Münster. Der Rheumatologe ist Sprecher der Projektgruppe Integrierte Versorgung / Frühdiagnose der Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). „Entscheidend ist, dass Patienten durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Facharzt rechtzeitig zum Spezialisten gelangen“, so Professor Gaubitz.
Im Rahmen des 35. Kongresses der DGRh in Hamburg referieren Experten über Strategien zur Frühdiagnose bei Arthritis und Spondyloarthritis. Um verstärkt auf die Bedeutung des Themas aufmerksam zu machen, hat die Fachgesellschaft im Frühjahr 2007 die Kampagne „Rheuma ist behandelbar“ angestoßen. Den Höhepunkt bilden Aktionen um den Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober 2007: Vorträge, Tage der offenen Tür an bundesweit über 20 Rheumazentren, und eine Bustour im Rhein-Ruhr-Gebiet informieren über Diagnostik und Therapie des entzündlichen Rheumas. Weitere Hinweise finden Interessierte im Internet unter www.dgrh.de .