- Tchibo und GTZ starten Referenzprojekt für eine wirksamere Umsetzung von Sozialstandards in asiatischen Produktionsstätten
Tchibo und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH wollen die Arbeitsbedingungen in asiatischen Zulieferbetrieben dauerhaft verbessern. Dazu stellten sie heute ihr gemeinsames Projekt "Worldwide Enhancement of Social Quality" (WE) vor. Das Projekt, das in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft (Public Private Partnership) durchgeführt wird, startet zunächst in Bangladesch, China und Thailand. Die Projektpartner verfolgen einen innovativen Ansatz, denn "WE" setzt nicht primär auf Kontrolle durch Audits, sondern auf den Dialog aller Beteiligten. Die GTZ arbeitet dabei im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
"Internationale Standards lassen sich am besten in unseren Partnerländern verankern, wenn sie nicht einseitig von außen vorgegeben, sondern gemeinsam mit den Beteiligten eingeführt und umgesetzt werden", sagte Erich Stather, Staatssekretär im BMZ. "Das Projekt verfolgt genau diesen Ansatz und setzt damit wichtige Akzente für die Zukunft."
"Der 'erhobene Zeigefinger' ist auch mit Blick auf die unterschiedlichen Gesellschafts- und Wertemodelle in den Beschaffungsmärkten keine Hilfe", beschreibt Achim Lohrie, Leiter Corporate Responsibility bei Tchibo, den neuen Ansatz. "Wir setzen daher nicht auf Belehrung von außen, sondern auf Dialog und gemeinsame Entwicklung von Lösungen durch alle Beteiligten." Dazu gehören die Manager der Produktionsstätten, die Beschäftigten und ihre Interessensvertreter, die Einkäufer der Handelsunternehmen, Gewerkschaften sowie Repräsentanten örtlicher Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.
Das gemeinsam von GTZ und Tchibo entwickelte Public Private Partnership-Projekt bietet ein umfassendes Trainingskonzept. Es fördert die Bereitschaft und Fähigkeit zum innerbetrieblichen Dialog und stellt die entsprechenden Instrumente zur Verfügung. Örtliche Trainingsorganisationen unterstützen die Qualifizierung der Zulieferer. Die Trainer werden für ihre anspruchsvolle Aufgabe eigens ausgebildet und durch internationale Berater begleitet. Das Pilotprojekt WE ist zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt und soll sukzessive auch für andere internationale Handelsunternehmen geöffnet werden. Es dient als Referenzmodell zur nachhaltigen Verbesserung sozialer Standards und soll auch auf weitere Beschaffungsmärkte ausgedehnt werden.
Über Tchibo:
Tchibo mit Hauptsitz in Hamburg ist mit 3,6 Milliarden Euro Umsatz eines der größten deutschen, international tätigen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen. Das Unternehmen wurde 1949 gegründet und beschäftigt rund 12.500 Mitarbeiter. Tchibo steht für ein einzigartiges Geschäftsmodell: Es verbindet höchste Röstkaffeekompetenz und überrascht mit einer wöchentlich wechselnden Gebrauchsartikel-Vielfalt. Das Unternehmen verfügt über ein Multichannel Vertriebssystem mit eigenen Filialen, starkem Internetvertrieb und flächendeckender Präsenz im Handel. Der Tchibo Onlineshop ist in Deutschland auf Platz 5 der am häufigsten besuchten eCommerce Websites. Tchibo ist weltweit der viertgrößte Kaffeeproduzent, Röstkaffee-Marktführer in vier europäischen Ländern und führend im europäischen Außer-Haus-Markt für Kaffee.