"Dies ist ein Wachstumsmarkt mit erheblichem Potenzial, der auch für das deutsche Handwerk von großem Interesse ist", betonte Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), zur Eröffnung der Veranstaltung "GestaltungsRaum Berufliche Bildung - Qualifikationsangebote aus Deutschland auf internationalen Märkten" am 23. Juni in Berlin. Mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kamen auf Einladung des ZDH und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im Haus des Deutschen Handwerks zusammen. Mitveranstalter waren die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) e.V. und die SEQUA gGmbH.
"Durch eine jahrelange Präsenz vor Ort haben wir einen sehr guten Einblick in die lokalen Gegebenheiten", ergänzte der Geschäftsführer der GTZ, Dr. Bernd Eisenblätter. Das Unternehmen sei seit über 30 Jahren in mehr als 120 Ländern tätig, insbesondere auch in den Bereichen Berufliche Bildung und Arbeitsmarkt als Teil nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung. Diese Erfahrungen könnten gemeinsam mit anderen deutschen Anbietern für den internationalen Bildungsmarkt genutzt werden - verstärkt auch mit Partnern aus der Wirtschaft, wie hier mit dem Handwerk.
Im Zuge von Globalisierung und Industrialisierung wächst die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Qualifizierte Mitarbeiter sind ein Schlüssel für wirtschaftliche Entwicklung. Der Exportweltmeister Deutschland hat in der Qualifikation von Fachkräften und bei Aus- und Weiterbildungsprodukten international einen hervorragenden Ruf. Eine praxisnahe Ausbildung und allgemein anerkannte Abschlüsse, das Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die Exzellenz des Ausbildungspersonals, eine auf etablierten Institutionen beruhende Forschung und Beratung - all dies sind Merkmale des deutschen Ansatzes, aus denen sich Bildungsprodukte und Dienstleistungen für andere Länder entwickeln lassen.
Doch der internationale Wettbewerb ist hart, die Konkurrenz groß: "Die angelsächsischen Länder, allen voran die USA und Großbritannien, sind auf dem internationalen Bildungsmarkt sehr aktiv. Deutschland nutzt diesen Markt bislang nur unzureichend", betonte Schleyer. Dass sich Deutschland hier besser positionieren muss, war auch die wichtigste Botschaft von Andreas Storm, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): "Die Zielsetzung für Deutschland ist, mittelfristig die Nr.1 unter den Berufsbildungsexporteuren zu werden."
Ein enger Schulterschluss aller Beteiligten ist nach Ansicht von Dr. Bernd Eisenblätter eine erfolgversprechende Strategie, um international wettbewerbsfähig zu werden. "Unsere Anstrengungen zu bündeln, ohne Zuständigkeiten zu verwischen und kulturelle Eigenheiten aufzugeben, das kann Berufsqualifizierung aus Deutschland zu einem unverwechselbaren und wertvollen Produkt auf dem internationalen Berufsbildungsmarkt machen." Dies hätte auch positive Rückwirkungen nach innen: Die erfolgreiche Arbeit in den Partnerländern dient auch dem guten Ruf und der Qualität der Beruflichen Bildung hier in Deutschland.
Nur gemeinsam können neue Märkte erschlossen und Potenziale genutzt werden. Einig waren sich ZDH und GTZ vor allem darüber, dass es nicht nur um Exportmärkte geht. Es geht auch um die nachhaltige Entwicklung unserer eigenen Gesellschaft. Denn qualifizierte Menschen stärken dauerhaft Wirtschaftsentwicklung - in Deutschland und weltweit.
Weiterführende Informationen finden Sie im Internet unter http://www.gtz.de/... .
Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) e.V.
- Dachorganisation für 54 Handwerkskammern, 37 Zentralfachverbände;
- In 961.732 Handwerksunternehmen arbeiten 4,8 Millionen Menschen (2007);
- Ca. 12 Prozent aller Erwerbstätigen und beinahe ein Drittel aller Auszubildenden sind im deutschen Handwerk tätig;
- Rund 480.000 Lehrlinge erhalten im Handwerk eine qualifizierte Ausbildung;
- Mehr: www.zdh.de