"Mehr Arbeitsunfälle sind leider die Schattenseite der guten Konjunktur", kommentiert DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer die Zahlen. Arbeitsintensität und Beschäftigung nähmen zu - besonders in Branchen mit hohen Risiken wie Bau, Logistik und Zeitarbeit. "Sicherheit am Arbeitsplatz bleibt damit ein wichtiges Thema", so Breuer. Die Unfallversicherung begrüße daher, dass die Verringerung von Arbeitsunfällen ein Hauptziel der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie sei, auf die sich Bund, Länder und Unfallversicherung verständigt haben.
Die absoluten Unfallzahlen sind in fast allen Branchen gestiegen. Die höchsten Zunahmen gab es bei Handel und Verwaltung, im Gesundheitswesen, in der Metall-Industrie und am Bau. "Da wir noch keine Daten zur Gesamtzahl der Beschäftigten haben, können wir allerdings nicht sagen, ob auch das Unfallrisiko zugenommen hat", erklärt der DGUV-Hauptgeschäftsführer. Sinkende Unfallzahlen gab es vor allem in den Unternehmen der öffentlichen Hand, der Druck- und Papierindustrie sowie in Verkehrsbetrieben.
Im Gegensatz zur Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle zeigt der Trend bei schweren Arbeitsunfällen jedoch weiterhin nach unten. So hat über alle Wirtschaftszweige hinweg die Zahl der neuen Arbeitsunfallrenten abgenommen. Sie sank um 8,8 Prozent auf 8.205. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ging gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 um 5 auf 314 zurück.
Weniger Wegeunfälle
Stark zurückgegangen ist die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und von dort nach Hause. Sie sank um rund 23 Prozent auf 82.301. Neue Wegeunfallrenten gab es in 3.022 Fällen (8,6 Prozent weniger als im Vorjahr). Die Zahl der tödlichen Wegeunfälle nahm um 3 auf 222 ab.
Berufskrankheiten: Zahl der Verdachtsanzeigen nimmt zu In insgesamt 33.054 Fällen erhielten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit. Das entspricht einer Zunahme von 4,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2006. Die Zahl der neuen BK-Renten lag mit 2.032 um 15,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.