Gesundheitsschäden durch Schichtarbeit verhindern
Schichtarbeit ist in zahlreichen Berufsfeldern üblich. Bei einigen Modellen – insbesondere bei dem weit verbreiteten Zweischichtmodell mit frühen und späten Arbeitsschichten von jeweils acht Stunden – wird der Biorhythmus wenig oder gar nicht beeinträchtigt. Anders sieht es aus, wenn Arbeitnehmer auch in Nachtschichten zwischen 22 und 6 Uhr arbeiten müssen. Der Biorhythmus kann sich auf die veränderte Schlaf-Wach-Situation nur verzögert anpassen: „Wie beim ‘Jetlag’ nach Langstreckenflügen über mehrere Zeitzonen wird bei wiederholten Umstellungsphasen im Schichtdienst das vegetative Nervensystem belastet”, erklärt Prof. Bönner. Die Folge könnten Störungen in der Regulation von Blutdruck, Puls oder Verdauung sein.
Am wenigsten belastet eine Nachtschichtphase von ein bis drei Nächten. In dieser kurzen Zeit stellt sich der innere Biorhythmus nicht um. Bei längeren Nachtschichtphasen von fünf bis sieben Tagen hingegen steigt das gesundheitliche Risiko. Um Gesundheitsschäden zu vermeiden, sollten sich Schichtarbeiter einen festen Schlafrhythmus angewöhnen. In Phasen mit Nachtarbeit ist eine Schlafphase von mindestens viereinhalb bis sechs Stunden direkt nach der Arbeit empfehlenswert. Einige Menschen profitieren von einer zusätzlichen Schlafphase direkt vor der nächsten Schicht.
Lärm, psychischer Stress belasten Arbeitnehmer
Körperlich harte Arbeit, Lärm und psychische Belastungen am Arbeitsplatz sind weitere Faktoren, die den Blutdruck in die Höhe treiben können. So führt anhaltender Lärm beispielsweise zu einem beschleunigten Herzschlag, einem Anstieg des Blutdrucks sowie, in schweren Fällen, zu Fettstoffwechselstörungen. Als Folge können Herzerkrankungen und Stoffwechselerkrankungen auftreten. Die einzige Möglichkeit, diese Auswirkungen zu verhindern, ist ein effektiver Lärmschutz am Arbeitsplatz. In Einzelfällen kann es nötig sein, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Vielfältiger und schwerer zu fassen sind psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Arbeiten unter starkem Zeitdruck, Konkurrenzdruck, Mobbing oder ein drohender Arbeitsplatzverlust sind nur einige Beispiele hierfür. Auch ein Missverhältnis zwischen hohen Anforderungen einerseits und einem geringen Handlungsspielraum andererseits gilt als belastend und kann zu Bluthochdruck führen. So wurden bei Mitarbeitern, die am Arbeitsplatz hohen Anforderungen ausgesetzt sind, aber kaum Möglichkeiten haben, Entscheidungen zu treffen, vermehrt Blutdruckanstiege und Herzinfarkte beobachtet.
Bluthochdruck am Arbeitsplatz kann zum Problem werden
Ein bereits bestehender Bluthochdruck sollte – schon allein wegen möglicher Folgeschäden – immer angemessen behandelt und überwacht werden. In einigen Berufen ist dies besonders wichtig, da eine Hypertonie problematisch oder sogar gefährlich werden kann. Dies sind insbesondere die folgenden:
- Berufskraftfahrer, Lokführer und Piloten sowie weitere Berufe mit Fahr- und Steuerungstätigkeit
- Berufe mit Arbeiten in großer Höhe, beispielsweise auf Gerüsten, Dächern oder Leitern
- Arbeiten an laufenden Maschinen, elektrischen Anlagen, an Hochöfen und offenen Feuern
Spezielle Regelungen für Beamte
Besondere Regelungen gelten für Beamte: Sie müssen vor ihrer Ernennung bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Je nach Berufsfeld kann eine Hypertonie die Eignung in Frage stellen. Auch im Nachhinein ist eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis auf Widerruf oder Probe noch möglich, wenn sich Bluthochdruckprobleme in diesen Berufsphasen einstellen. Besonders streng sind die Regeln hier für Polizeibeamte: Sie sind im Dienst hohen psychischen und körperlichen Belastungen ausgesetzt und müssen teilweise lange Bereitschaftsdienste oder Notfalleinsätze leisten. Gerade bei Außeneinsätzen kann es daher zu starken Blutdruckanstiegen im Dienst kommen. Ein bestehender Bluthochdruck kann die Diensttauglichkeit einschränken. Tritt die Erkrankung erst nach der Verbeamtung auf, ist im Einzelfall zu entscheiden, ob die Arbeit im Dienst noch möglich ist oder Beschränkungen notwendig sind.
Herzwochen-Broschüre zu Bluthochdruck – die stille Gefahr
Zu den vielfältigen Herzwochen-Angeboten zählt die Broschüre „Bluthochdruck: Herz und Gefäße schützen“, in der renommierte Bluthochdruckexperten laienverständlich über Ursachen, Diagnose und Therapie des Bluthochdrucks informieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Prävention. Die 130 Seiten umfassende Broschüre kann bei der Herzstiftung kostenfrei angefordert werden unter www.herzstiftung.de/bestellung oder per Mail unter bestellung@herzstiftung.de oder Tel. 069 955128-400.
Die Herzwochen unter dem Motto „Herz unter Druck“ richten sich an alle, denn jeder kann – auch bereits im Kindesalter – von Bluthochdruck und den daraus schwerwiegenden Folgen betroffen sein. An der Aufklärungskampagne beteiligen sich Kliniken, niedergelassene Kardiologen, Krankenkassen und Betriebe. Infos zu Vortragsveranstaltungen, Online-Beiträgen, Telefonaktionen und Ratgeber-Angebote (Text, Video, Audio) sind unter www.herzstiftung.de/herzwochen2021 abrufbar oder per Tel. 069 955128-333 zu erfragen.
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