Verbesserte Lebensqualität beim Warten auf das Spenderherz
Seit der ersten Herztransplantation im Jahr 1967 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Operation kontinuierlich verbessert und beträgt heute rund zehn Jahre. Doch aufgrund des Mangels an Spenderorganen erhalten nur wenige Patienten die Chance auf ein neues Herz: Im Jahr 2019 wurden in Deutschland nur 344 Herztransplantationen durchgeführt. Für sehr alte Menschen, Patienten mit weiteren schweren Erkrankungen oder mit einer geringeren Dringlichkeit müssen häufig andere Therapien gefunden werden. „In diesen Fällen ist es das Ziel, mithilfe eines Herzunterstützungssystems eine möglichst hohe Lebenserwartung und Lebensqualität zu erreichen“, sagt die Kardiologin Prof. Dr. med. Angelika Costard-Jäckle, Wissenschaftliche Leiterin des Herzinsuffizienzprogramms am Zentrum für Herzinsuffizienz des HDZ NRW. Egal ob als Übergangs- oder als Dauerlösung: Moderne mechanische Herzhilfen, kurz VADs (Ventricular Assist Devices), sind technisch inzwischen so ausgereift, dass sie die Lebenserwartung und Lebensqualität von Patienten auf der Warteliste für eine Herztransplantation deutlich erhöhen. Das „künstliche Herz“ pumpt wieder mehr Blut durch den Körper, die Patienten sind körperlich wieder stärker belastbar. Die Systeme haben jedoch auch Nachteile: Das Risiko, Infektionen oder Blutungen zu bekommen, steigen. Auch Blutgerinnsel bilden sich häufiger und können Schlaganfälle herbeiführen. Derzeit arbeiten Forscher daran, diese Risiken mit technischen Verbesserungen zu minimieren.
Herztransplantation bleibt oft die beste Lösung
Für die meisten schwer herzkranken Patienten wäre eine Herztransplantation nach wie vor die beste Lösung. Zwar müssen Betroffene ihr Leben lang Medikamente nehmen, die eine Abstoßungsreaktion des Körpers verhindern. Nach über 50-jähriger Erfahrung seit der ersten Herztransplantation wurden jedoch auch hier große Fortschritte erzielt. Nach der Erholungsphase ist die Lebensqualität nach einer Herztransplantation in der Regel sehr gut: Die Patienten sind wieder normal belastbar, können Sport treiben, ihren Beruf ausüben und ein normales Leben führen. Für viele Betroffene, die auf ein neues Herz warten, wäre eine höhere Spendenbereitschaft in der Bevölkerung ein Segen. Die Deutsche Herzstiftung weist auf den gravierenden Mangel an Spenderorganen hin und bietet einen kostenfreien Organspendeausweis an.
Organspendeausweis rettet Leben
9.500 Menschen in Deutschland warten auf ein neues Organ, rund 1.000 davon auf ein neues Herz. Doch im Jahr 2019 gab es nur 932 Organspenden nach dem Tod, 344 Herzen wurden transplantiert. Ein Organspendeausweis kann Menschenleben retten. Die Deutsche Herzstiftung e.V. bietet einen kostenfreien Organspendeausweis an, der sich unkompliziert in den Geldbeutel oder die Handtasche stecken lässt. Mehr Informationen dazu unter www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/publikationen-und-medien/organspendeausweis
Infos zum Kunstherz
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Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Ein kostenfreies Probeexemplar der neuen Ausgabe HERZ heute 3/2020 ist unter Tel. 069 955128400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de erhältlich.
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