Herzstiftung fördert mit 1 Million Euro Forschungsvorhaben zu Vorhofflimmern
Über die Information und Aufklärung der Bevölkerung hinaus unterstützt die Herzstiftung die Forschung zu Vorhofflimmern umfangreich und stellt 1 Million Euro für innovative Forschungsprojekte zu Vorhofflimmern zur Verfügung. Informationen zum Bewerbungsverfahren für Wissenschaftler/innen sind ab dem 1. Mai 2022 auf www.herzstiftung.de/vorhofflimmern-forschungsantrag abrufbar.
Vorhofflimmern bei 50 Prozent der Betroffenen ohne Beschwerden
Tückisch ist, dass Vorhofflimmern bei etwa der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt und dadurch unbemerkt bleibt. „Häufig wird Vorhofflimmern daher nur durch Zufall bei einer ärztlichen Untersuchung entdeckt – manchmal auch zu spät, nämlich erst dann, wenn es bereits zu einem Schlaganfall oder zu anderen schwerwiegenden Komplikationen gekommen ist“, warnt Kardiologe Voigtländer. „Denn der unregelmäßige Herzschlag kann zu Blutgerinnseln im Herzen führen, die, vom Blutstrom ins Gehirn verschleppt, ein Gefäß verschließen. Es droht ein Schlaganfall.“ Die Blutgerinnsel können aber auch andere Gefäße, beispielsweise in der Niere, den Beinen und Armen, verschließen.
Ursachen für Vorhofflimmern
Bekannte Ursachen für Vorhofflimmern sind: Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzschwäche, Herzmuskelerkrankungen, Herzklappenfehler, aber auch Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und deutliches Übergewicht. Vorhofflimmern kommt bei Personen über 60 Jahre und bei Patienten mit Bluthochdruck gehäuft vor. Bluthochdruck liegt bei zirka 60 % aller Patienten mit Vorhofflimmern vor. Deshalb ist wichtig - neben der direkten Behandlung der Rhythmusstörung und der Vorbeugung eines Schlaganfalls - die Grunderkrankungen zu behandeln und die Risikofaktoren zu kennen.
Neuer Experten-Ratgeber
Begleitend zu den Herzwochen wird die Herzstiftung eine neue Experten-Broschüre zu Vorhofflimmern mit Beiträgen von renommierten Kardiologen, Herzchirurgen und Pharmakologen, die über die Erkrankung sowie über aktuelle Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten (Medikamente, Katheterablation, chirurgische Therapie) informieren, herausgeben. Experten erläutern darin beispielsweise folgende Fragestellungen (Auszug):
Wie Vorhofflimmern das Herz beeinflusst
- Wie entsteht Vorhofflimmern? Welche Anzeichen (Symptome) treten auf?
- Welche Therapien kommen wann zum Einsatz?
- Wie wird es festgestellt? Pulsmessen, EKG, Langzeit-EKG, Ereignisrekorder
- Welche Untersuchungen erfolgen nach Diagnosestellung?
- Smartphone, Apps, Wearables etc. Was gibt es und was können sie?
- Antikoagulanzien: Dem Schlaganfall vorbeugen
- Ablationsverfahren: neue Entwicklungen
In den Herzwochen informieren Herzspezialisten in Herz-Seminaren, bei Gesundheitstagen sowie in Telefon- und Online-Aktionen über häufige Fragen von Patienten: Die Herzwochen bieten der Bevölkerung: Betroffenen und Angehörigen sowie Fachkreisen und Medien die Möglichkeit, sich kompetent zu informieren. Ab Mitte Oktober sind Veranstaltungstermine unter www.herzstiftung.de abrufbar oder telefonisch zu erfragen unter 069 955128-400. Tipp: Wer nichts zu den Herzwochen verpassen will, kann unter www.herzstiftung.de/newsletter den kostenfreien Herzstiftungs-Newsletter abonnieren, der neben Tipps zur Herzgesundheit wichtige Infos zu den Herzwochen enthält.