Herzinfarkt-Register zur Klärung regionaler Sterblichkeitsunterschiede
„Leider bestehen hierzulande enorme regionale Unterschiede in der Sterblichkeit und der Erkrankungshäufigkeit an Herzinfarkt und anderen Herzkrankheiten. Dieser Zustand muss sich ändern, erfordert aber gezielte Anstrengungen durch mehr Bevölkerungsaufklärung, mehr Chest-Pain-Units und durch intensive Ursachenforschung mit Hilfe von Registerstudien in den versorgungsschwachen Regionen mit hoher Infarktsterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit“, warnt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Zur Verbesserung der Versorgung von Herzpatienten etwa in Sachsen-Anhalt, wo die Infarktsterblichkeit überdurchschnittlich hoch ist, unterstützte die Herzstiftung das Regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt (RHESA) 2014 erneut mit 50.000 Euro.
Aufklärungsarbeit unerlässlich für niedrigere Herzinfarkt-Sterblichkeit
Zwar verfügt Deutschland über ein hohes Versorgungsniveau für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das sich u. a. in der Sterblichkeit des akuten Herzinfarktes niederschlägt, die von 1985 bis 2011 rückläufig war und erst seit 2012 wieder eine leichte Zunahme erfährt: Starben 1985 noch 90.427 Menschen am Herzinfarkt, sind es 52.516 im Jahr 2012. Allerdings sind Millionen von Menschen in Deutschland herzkrank. Seit 2000 nimmt die Sterblichkeit bei Herzrhythmusstörungen und Klappenkrankheiten kontinuierlich zu. „Deshalb sind die Aufklärungsaktivitäten der Herzstiftung für die Verringerung der Sterblichkeit und der stationären Aufnahmen wegen Herzkrankheiten – flankierend zur medizinischen Versorgung in Kliniken und Praxen – unerlässlich“, betont Prof. Meinertz. Homepage und Newsletter unter www.herzstiftung.de übernehmen mit verlässlichen medizinischen Informationen eine immer wichtigere Rolle dabei, Informationslücken bei den Patienten zu schließen. „Der rasche Zugang zu diesen Informationen kann insbesondere in den schwach versorgten Gebieten lebensrettend sein.“
Ungebrochen hoch ist der Informationsbedarf seitens der Betroffenen: Mehr als 90.000 Anfragen von Herzpatienten für Ratgeber zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhielt die Herzstiftung allein 2014. Über 1.100 Herz-Seminare mit 2.500 Aktionspartnern in Kliniken, Herzzentren und Gesundheitsinstitutionen initiierte die Herzstiftung in den bundesweiten Herzwochen.
Über 85.300 Mitglieder / Positives Jahresergebnis
Mit Erträgen von 11,82 Mio. Euro (2013: 10,20 Mio. Euro) und einem enormen Mitgliederzuwachs um 10.828 neu gewonnene Mitglieder auf insgesamt 85.307 erzielte die Deutsche Herzstiftung ein positives Jahresergebnis. Demgegenüber standen Ausgaben in Höhe von 9,39 Mio. Euro (2013: 8,44 Mio. Euro). Die Mitgliedschaften sind neben den Spenden, Erbschaften und Vermächtnissen eine der tragenden Säulen für die Finanzierung der Aufklärungsarbeit der Herzstiftung.
Der Jahresbericht 2014 steht kostenfrei zum Download zur Verfügung unter www.herzstiftung.de/jahresbericht-2014.html oder ist telefonisch erhältlich unter 069 955128400.