Als dieses Jahr zur Berlinale die neue Förderinitiative "Der besondere Kinderfilm" der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeichnete sich bereits wohlwollendes Interesse ab. Immerhin soll die von Filmförderern des Bundes und der Länder, öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern, der Politik und Filmwirtschaft breit angelegte Ausschreibung den lange vernachlässigten originären Kinderfilm zurück in Kino und Fernsehen - und in das Bewusstsein der Zielgruppe bringen.
Hatten es Stoffe, die nicht auf einer bekannten Vorlage oder Marke basieren, bisher schwer, so kann man nun von einer wahren Fülle an Projektideen sprechen: Vom 1. März bis zum 17. Mai 2013 konnten sich Produzenten und Autoren gemeinsam mit einem Filmstoff für Kinder ab 8 Jahren in Form eines Treatments bewerben. 108 Bewerbungen gingen ein, die nun bis Ende Juni von einer elfköpfigen Jury gelesen und bewertet werden.
Die Jury besteht aus folgenden Mitgliedern: Sebastian Andrae (Autor, entsandt durch die Filmförderungsanstalt), Christian Exner (Medienpädagoge, entsandt durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), Inka Friese (Regisseurin und Autorin, entsandt durch die Filmstiftung Nordrhein-Westfahlen), Thomas Hailer (Förderverein deutscher Kinderfilm e.V.), Dr. Rüdiger Hillmer (Dramaturg, entsandt durch die Mitteldeutsche Medienförderung), Corinna Mehner (Produzentin, entsandt durch den FilmFernsehFonds Bayern), Stefan Pfäffle (KiKA), Astrid Plenk (MDR), Patricia Vasapollo (Redakteurin HR, entsandt durch die ARD Familienkoordination), Jasna Vavra (Universum Film, entsandt durch den Verband deutscher Filmverleiher e.V.) und Jörg von den Steinen (ZDF).
Ende Juni 2013 tagt die Jury in Erfurt und wählt sechs Projekte aus, die jeweils 25.000 Euro für die Entwicklung eines Drehbuchs erhalten. Moderiert wird die Jurysitzung von Margret Albers, der Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ.
Am 3. Juli 2013 werden auf dem Filmfest München in einer Pressekonferenz im Vorfeld des vom Förderverein deutscher Kinderfilm e.V. ausgerichteten Fachgesprächs "Kinderfilme in Deutschland - wohin geht die Reise?" die sechs in der ersten Phase geförderten Projekte bekannt gegeben.
Ab dem Frühjahr 2014 sollen in einer zweiten Phase mindestens zwei der bis dahin zu einem Drehbuch entwickelten Filmstoffe produziert und mit Hilfe von vorgezogenen Verleihförderungen und einem prominenten Sendeplatz am Freitagabend im KiKA - dem Kinderkanal von ARD und ZDF ein möglichst breites Publikum bekommen. Die Auswahl für die zweite Förderphase findet im Januar/Februar 2014 statt.
Das Fördermodell versteht sich als zusätzlicher Baustein in einer Reihe von Maßnahmen, um Anzahl und Qualität dieser "besonderen Kinderfilme" in Kino und Fernsehen zu steigern und damit dem Kinderfilm in Deutschland wieder mehr Präsenz und ein stärkeres Gewicht zu verleihen. Mit der Durchführung dieser Initiative wurde der Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. mit Sitz in Erfurt betraut. Ansprechpartnerin ist die Projektkoordinatorin Hanna Reifgerst: reifgerst(at)der-besondere-kinderfilm(dot)de.