Für die drei Auswahlkommissionen mit je 5 Experten bedeutete dies in den vergangenen Tagen viel Arbeit. Nun ist der Sichtungsmarathon vorbei: Nacheinander tagten sie vom 7. bis 16. Januar gemeinsam mit der Festivalleiterin Margret Albers und wählten in jeder Kategorie 5 bis 9 Produktionen aus. Während dieser Zeit fand sozusagen die Leistungsschau der deutschen Kinderfilm- und -Fernsehproduktionen mit einer sehr großen Bandbreite an professionellen Produktionen, die zwischen Januar 2012 und Mai 2013 fertig gestellt wurden bzw. werden, statt. Ziel ist, mit den ausgewählten Beiträgen den Facettenreichtum des Produktionsjahres widerzuspiegeln.
In der Sichtung war festzustellen, dass es zum einen zahlreiche neue Reihen- und Serienformate gibt, zum anderen setzt sich jedoch im Bereich der Spielfilme die Verfilmung von Märchen und Marken fort; Originalstoffe fehlen. Thematisch drehten sich viele eingereichte Produktionen um Tod, Familienprobleme, Angstbewältigung und wie in anderen Kulturen der Alltag gemeistert wird. Dabei zogen sich märchenhafte und phantastische Elemente der unterschiedlichsten Art durch die verschiedenen Kategorien. Vermisst wurden hingegen Geschichten, die leicht und pfiffig erzählt, Alltagssituationen von Kindern in unseren Kulturkreisen darstellen, wie beispielsweise die erste Liebe oder Situationen im Freundeskreis.
Im Anschluss an die Sichtung werden die spannenden, unterhaltsamen wie informativen Beiträge zu 13 Wettbewerbsblöcken zusammengestellt, wobei das Wettbewerbsprogramm nicht mehr als 18 Stunden Gesamtlaufzeit umfassen soll. Auf die Kinderjury Kino-TV, in der 9 bis 13-jährige Mädchen und Jungen aus Deutschland, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, dem Fürstentum Liechtenstein, Österreich, Südtirol und der Schweiz vertreten sind, kommt dann während des Festivals die aufregende und anspruchsvolle Aufgabe zu, sich das Programm anzuschauen, zu bewerten und schließlich ihre Entscheidungen über die Preisvergabe zu treffen. Sie sind die wichtigsten Teilnehmer des Festivals, denn sie entscheiden, wer die Gewinner der GOLDENEN SPATZEN 2013 sein werden. Weitere Preise werden von einer Fachjury verliehen.
Die Kino- und Fernsehfilme wurden von Martin Busker (Autor und Regisseur), Wolfgang Eißler (Autor und Regisseur), Britta Imdahl (Agentin), Heike Lagé (ZDF) und Brigitte Kohnert (RTL) gesichtet. Für die Kategorien Minis, Kurzspielfilm, Serie/Reihe und Animation wählten Markus Dietrich (Autor und Regisseur), Pauline Kortmann (Regisseurin, Animatorin und Illustratorin), Dr. Elke Schlote (wissenschaftliche Redakteurin), Astrid Plenk (Redaktionsleiterin „Kinder & Soziales“ beim MDR) bzw. Christa Streiber (Redakteurin „Kinder & Soziales“ beim MDR) und Frank Klasen (Jugendschutzbeauftragter/int. Programmbeobachtung Super RTL) aus. In den Kategorien Information/Dokumentation und Unterhaltung trafen Karsten Blumenthal (Moderator), Leopold Grün (Medienpädagoge/Regisseur), Brigitte Zeitlmann (Medienwissenschaftlerin), Frank Klasen (Jugendschutzbeauftragter/int. Programmbeobachtung Super RTL) und Patricia Vasapollo (Redaktionsleiterin Kinderprogramm HR) die Auswahl.
Neben dem Wettbewerb werden mit dem Informationsprogramm auch weitere Filmreihen auf dem Festival angeboten: Kinderfilme 2012 – 2013, Jugendfilme sowie die Präsentation eines in Vergessenheit geratenen Filmes, der jedoch für das Publikum von heute interessant ist.
Das Filmprogramm in Gera (26. bis 28. Mai 2013) wird von einem umfangreichen Workshopangebot für Kinder wie Erwachsene begleitet, während die Vorführungen in Erfurt (29. Mai bis 1. Juni 2013) durch Fachveranstaltungen für Autoren, Produzenten, Programmanbieter und –verwerter, dem Filmmarkt Pro Junior – Programmes on Demand, der Online-Lounge, einem Blick in die Werkstatt entstehender Produktionen, dem Pitching der Akademie für Kindermedien, der Stoffbörse Meet & Read sowie durch Film- und Fachgespräche ergänzt werden.
Der Kartenvorverkauf startet am 08. April 2013. Ab diesem Zeitpunkt ist das komplette Festivalprogramm auf der Website www.goldenerspatz.de zu finden.