Emil Jannings’ (1884–1950) Karriere führte über das Deutsche Theater in Berlin zum Film. Unter der Regie von Ernst Lubitsch wurde er 1919 mit dem Film MADAME DUBARRY auch international bekannt. 1926 engagierte ihn die Paramount nach Hollywood. Seine Ankunft in den USA wurde zum Triumphzug. Am Hollywood Boulevard mietete er eine mondäne Villa und empfing Charles Chaplin, das Ehepaar Douglas Fairbanks, Pola Negri und Greta Garbo, aber auch Egon Erwin Kisch sowie Klaus und Erika Mann. Viele von ihnen trugen sich in das Gästebuch ein, das Kurt Tucholsky Jannings noch in Berlin mit der Widmung geschenkt hatte: "Der guten Gussy [Jannings Ehefrau] und dem lieben Ämil von Theobald Tiger". In einem Geleitwort schrieb Tucholsky: "Gäste sind in aller Welt die gleichen/Kommen, essen, trinken, plaudern, gehen/und sind auch von hinten lieblich anzusehen".
Die Krönung seines Erfolgs in Amerika war der erste jemals an einen Schauspieler verliehene "Academy Award" der neu gegründeten "Academy of Motion Pictures Arts and Sciences" im Jahr 1929 – der "Oscar". Die Statue befindet sich ebenfalls in den Sammlungen der Deutschen Kinemathek und ist Bestandteil der Ständigen Ausstellung Film.
Die Neuerwerbung wurde durch den "Förderkreis des Museums für Film und Fernsehen" ermöglicht. Überreicht wird das Gästebuch vom neu gewählten Vorstand des Förderkreises, dem Drehbuchautor und Regisseur Fred Breinersdorfer.
Anschließend erinnert sich der Regisseur Jörg Jannings an seinen Onkel und liest aus unbekannten Briefen sowie literarischen Texten von Tucholsky, Carl Zuckmayer, Joseph Roth, Kurt Pinthus und anderen.
Präsentation und Lesung
Das Gästebuch des "Ämil" Jannings
Mittwoch, 12. Dezember 2007, 19 Uhr
Museum für Film und Fernsehen
im Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Veranstaltungsraum, 4. OG
Informationen: T. 030/300903-0
Der Eintritt ist frei.