Hier nähere Informationen zu folgenden geförderten Projekten:
- Italiensehnsucht in der Zitadelle Spandau
- Dauerausstellung zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit
- Ganzjähriger Kulturbetrieb in Zwingli-Kirche
- Putzwerk Berlin senkt Rückfallquote
- Betreuung schutzbedürftiger Flüchtlinge
(Eine Übersicht aller beschlossenen Projekte finden Sie im zweiten Dokument dieser Presseinformation)
Kunststiftung Poll gemeinnützige Gesellschaft mbH
Begegnungen in Arkadien - Deutsche Maler auf Ischia
Mit dem Thema Arkadien verbindet sich spätestens seit Goethe die Italiensehnsucht und Faszination für den Süden. Die Ausstellung "Begegnungen in Arkadien - Deutsche Maler auf Ischia um 1950" richtet erstmalig den Blick auf das Schaffen der vier Maler Eduard Bargheer, Werner Gilles, Hermann Poll und Max Peiffer Watenphul, die in den vierziger und fünfziger Jahren in Italien lebten und arbeiteten. Insgesamt werden rund 60 Arbeiten im Herbst 2013 in der Zitadelle in Berlin-Spandau gezeigt, die über Lebensfreude, Sehnsucht und landschaftliche Vollkommenheit berichten.
Lothar C. Poll der Kunststiftung Poll gGmbH sagt: "Dank der LOTTO-Stiftung können wir endlich die deutschen Künstler nebeneinander zeigen, die Fachleute schon in der Nachkriegszeit würdigten".
Der Zuschuss der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin beträgt 50.000 Euro.
Stiftung Topographie des Terrors/Dokumentationszentrum
Dauerausstellung zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit
Die Dauerausstellung im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide wird die Praxis des millionenfachen Zwangsarbeitseinsatzes am Beispiel Berlin sowie die überregionale und europaweite Dimension dokumentieren und veranschaulichen.
Ausgehend vom historischen Ort des ehemaligen Zwangsarbeitslagers in Schöneweide und seinem hoch industrialisierten Umfeld will die Dauerausstellung zeigen, dass zahlreiche Verwaltungen und Behörden auf Reichs- wie auf lokaler Ebene in die Durchführung des Zwangsarbeitseinsatzes involviert waren. Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs hatte viele Profiteure - nicht nur in der Industrie, sondern auch in den Kommunen, Kirchen und Privathaushalten.
Prof. Dr. Andreas Nachama, Geschäftsführender Direktor Stiftung Topographie des Terrors; sagt: "Die LOTTO-Stiftung ermöglicht es uns, anhand von repräsentativen Fotografien, Dokumenten und Originalobjekten zu zeigen, dass NS-Zwangsarbeit überall und vor aller Augen stattgefunden hat." Die interessierte Öffentlichkeit kann die Dauerausstellung ab dem 8. Mai 2013 besichtigen.
Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin unterstützt die Dauerausstellung in diesem Jahr mit 642.000 Euro.
KulturRaum Zwingli-Kirche e.V.
Kulturangebote auch im Winter
Für gemeinnützige und kulturelle Zwecke wird die stadtbildprägende Zwingli-Kirche am Rudolfplatz am Rande der Oberbaum City seit 2008 vom Verein "KulturRaum Zwingli-Kirche" in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg genutzt. Durch die Installation einer Heizungsanlage sowie die Reaktivierung und Ergänzung von Elektro- und denkmalgeschützten Beleuchtungsanlagen wird der Betrieb auch in den Wintermonaten wieder möglich.
Prof. Martin Wiebel, Vorsitzender des Vereins meint "Durch den Ausbau des kulturellen "Leuchtturms" am Rudolfplatz mit LOTTO-Geldern wird es erstmals nach über 40 Jahren wieder möglich sein, den Kirchenraum ganzjährig als Veranstaltungsort zu nutzen."
Der Zuschuss der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin beträgt 500.000 Euro.
Straffälligen- und Bewährungshilfe Berlin e.V.
"Putzwerk Berlin"
In Kooperation mit der JVA Charlottenburg und der JVA des Offenen Vollzuges Berlin hat der Straffälligen- und Bewährungshilfe Berlin e.V. ein Projekt zur Resozialisierung gegründet: "Putzwerk Berlin". Hier werden in dreimonatigen Modulen jeweils 10 - 15 Inhaftierte in der Gebäudereinigung qualifiziert. Durch das Projekt sollen nach der Entlassung deren Chancen auf dem Arbeits- oder Ausbildungsmarkt steigen. Neben fachtechnischen Kenntnissen in Theorie und Praxis werden auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit vermittelt. Nach erfolgreicher Prüfung wird die Qualifizierung durch eine Meisterschule zertifiziert. Gefangene des offenen Vollzuges können sogar vierwöchige Praktika in Unternehmen der Gebäudereinigung absolvieren.
Nach den ersten erfolgreichen "Putzwerk-Kursen" soll das Angebot erweitert und um zertifizierte Qualifizierungen im Maler- und Elektrikerhandwerk ergänzt werden.
Alexander Straßmeir, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, sagt: "Diese Qualifizierungsmöglichkeiten sind für Inhaftierte ein entscheidender Schritt auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben nach der Entlassung. Und dabei wollen wir sie unterstützen. Denn so haben sie die Chance, in der Mitte der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen - ohne Straftaten zu begehen. Und das kommt uns allen zugute."
Der Zuschuss der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin beträgt 145.000 Euro.
Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen e.V.
Angebote für schutzbedürftige Flüchtlinge
Der Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen e.V. unterstützt ratsuchende Flüchtlinge und MigrantInnen, ihr Leben in Deutschland selbstständig und eigenverantwortlich zu gestalten. Trotz häufiger Traumatisierung durch Kriegsereignisse, Folter, Vergewaltigung, Verfolgung oder Flucht will das Projekt "Selbstbestimmt durch Unterstützung und Begleitung" besonders Minderjährigen, Frauen und psychisch Erkrankten langfristig und nachhaltig eine erste soziokulturelle Orientierung in Deutschland erleichtern und ein eigenständiges Handeln ermöglichen.
"Durch eine zentrale Anlaufstelle und durch Anbindung an das Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge ist uns Dank der LOTTO-Mittel eine langfristige Betreuung und Beratung möglich", sagt Sarah Abel, Projektverantwortliche.
Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin stellt für das Projekt 12.000 Euro bereit.