Die "WHO Frame Work Convention on Tobacco Control" (FCTC) ist seit 2005 in Kraft und bereits von 170 Länder ratifiziert worden.
Die wichtigsten Forderungen der FCTC lauten:
- Schutz vor Passivrauchen
- Umfassendes Verbot von Tabakwerbung und Tabaksponsoring
- Schutz vor Einflussnahme der Tabakindustrie auf die Gesundheitspolitik
- Preis- und steuerliche Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums
- Reglementierung der Warnhinweise auf Tabakprodukten
- Gesundheitskampagnen über die Gefahren des Tabakkonsums
- Maßnahmen zur Förderung des Rauchstopps und zur Behandlung der Tabakabhängigkeit
- Maßnahmen gegen den Tabakschmuggel
- Verbot des Verkaufs von Tabak an Jugendliche und Unterstützung eines rauchfreien Heranwachsens
Die Fachgesellschaften Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, der Deutsche Hausärzteverband e.V. sowie die gesundheitsorientierten Organisationen Deutsche Herzstiftung, Deutsche Lungenstiftung und diabetesDE möchten den Weltnichtrauchertag nutzen, um die deutsche Gesundheitspolitik einmal mehr dazu aufzurufen, endlich die als Unterzeichner eingegangenen Verpflichtungen der FCTC einzulösen. Dazu gehört in erster Linie die Durchsetzung eines flächendeckenden Nichtraucherschutzes und eines Werbeverbotes für Tabakprodukte.
"Rauchen ist das wichtigste vermeidbare Krebsrisiko. Rund 25 Prozent aller Krebstodesfälle sind Tabakrauch bedingt", betont Dr. Jutta Hübner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft. Rauchen ist der Risikofaktor Nummer 1 für die chronisch obstruktive Bronchitis, an der weltweit 7-10% der erwachsenen Bevölkerung leiden. Durch Nichtrauchen könnten auch 60% der Herzinfarkte bei Männern und sogar 75% der Herzinfarkte bei Frauen verhindert werden. Rauchen erhöht das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 massiv (50-90%) und hohe Nikotinwerte im Blut verschlechtern den Langzeitblutzuckerwert bei Diabetikern erheblich. Rauchen begünstigt auch die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen bei Diabetikern und erhöht das Risiko für weitere Folgekrankheiten des Diabetes. Die neun Vereinigungen möchten deshalb gemeinsam anlässlich des Weltnichtrauchertages alle Raucher ermutigen, mit dem Rauchen sofort aufzuhören - denn worauf soll man warten? "Der Ausstieg lohnt sich immer!", erklärt Dr. Hübner weiter. "Denn mit jedem Nichtraucherjahr sinkt auch das Herzinfarkt- und das Krebsrisiko. Bereits nach zwei Jahren hat sich das Herzinfarktrisiko und das Risiko an Herzkreislauferkrankungen zu sterben halbiert. Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Diabetesrisiko um rund 60 Prozentpunkte. Nach fünf rauchfreien Jahren hat sich das Risiko für Speiseröhren-, Mundhöhlen- und Luftröhrenkrebs halbiert, nach zehn rauchfreien Jahren auch das Lungenkrebsrisiko. Menschen, die vor ihrem 35. Lebensjahr das Rauchen aufgeben, haben statistisch eine nahezu gleich hohe Lebenserwartung wie Menschen, die nie geraucht haben. Sogar 60-jährige profitieren davon, das Rauchen aufzugeben und können dadurch ihre Lebenserwartung noch um einige Jahre erhöhen - und zwar mehr als dies mit irgendeiner anderen medizinischen Maßnahme möglich ist."
Der Weltnichtrauchertag findet jedes Jahr am 31. Mai statt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihn 1987 ins Leben gerufen.
Weitere Informationen unter:
Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie: www.dgk.org
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: www.pneumologie.de
Deutsche Gesellschaft für Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten : www.dgvs.de
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: www.degam.de
Deutscher Hausärzteverband e.V.: www.hausaerzteverband.de
Deutsche Lungenstiftung: http://lungenstiftung.de/
Deutsche Herzstiftung e.V.: www.herzstiftung.de diabetesDE www.diabetesde.org