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Krebs-Früherkennung muss weiter entwickelt werden

Deutsche Krebshilfe legt Sachstandsbericht vor

(lifePR) (Bonn, )
Im Rahmen der 1. Nationalen Onkologischen Präventionskonferenz stellte die Deutsche Krebshilfe am 16. Juni 2007 in Essen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Krebs-Früherkennung vor. „Wir appellieren an alle Verantwortlichen im Gesundheitssystem, der Krebs-Früherkennung einen hohen Stellenwert einzuräumen“, so Dr. Leonhard Hansen, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses 'Krebs-Früherkennung' der Deutschen Krebshilfe. „Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen, um die Methoden zu verbessern, die Erfolge zu dokumentieren und die Teilnahmeraten unter Berücksichtigung entsprechender Risikokommunikation zu erhöhen.“

Für viele Tumoren gilt: früh erkannt, sind sie mit größter Wahrscheinlichkeit heilbar. Bereits in den Gründungsjahren der Deutschen Krebshilfe rief Dr. Mildred Scheel die Bürger dazu auf, Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Seither macht die Organisation die Früherkennung immer wieder zum Thema ihrer Informations- und Aufklärungsarbeit. Die Botschaft lautet: Vorbeugung und Früherkennung sind unverzichtbare Waffen im Kampf gegen den Krebs.
Die Deutsche Krebshilfe hat aufgrund der großen Bedeutung des Themas, der nach wie vor niedrigen Teilnahmeraten an den Untersuchungen und der kontroversen Diskussion in der Öffentlichkeit im Jahr 2005 eine Sachstandserhebung zur Krebs-Früherkennung auf dem Feld der Gynäkologie, der Inneren Medizin, der Urologie und der Dermatologie durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse daraus stellte Hansen in Essen vor. Die Früherkennung von Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs findet nach Ansicht der Experten in Deutschland auf einem hohen Niveau statt. „Sowohl mit der vorsorglichen Darmspiegelung als auch mit dem qualitätsgesicherten Röntgen-Früherkennungsprogramm für Brustkrebs verfügt unser Gesundheitssystem über ausgezeichnete Angebote“, so Hansen. Diese Programme sollten jedoch wissenschaftlich begleitet und regelmäßig auf ihren Nutzen hin überprüft werden. Damit die Untersuchungen keinen Schaden anrichten, müssen die Methoden kontinuierlich weiter verfeinert werden.

Nachholbedarf sehen die Experten bei der Früherkennung von Haut- und von Prostatakrebs. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Modellprojektes in Schleswig-Holstein fordert die Deutsche Krebshilfe die Einführung eines regelmäßigen „Ganzkörper-Haut-Checks“ für alle Versicherten ab 35 Jahren. Dadurch können Risikogruppen erkannt und zahlreiche Hautkrebsformen in heilbaren Stadien diagnostiziert werden. Bei der Früherkennung des Prostatakrebses ist nach Ansicht der Experten der Deutschen Krebshilfe ein PSA-Screening (Untersuchung auf das Prostata-spezifizsche Eiweiß im Blut) für Männer ab 50 Jahren zurzeit nicht zu empfehlen, weil eine solche Reihenuntersuchung derzeit eine erhebliche Überdiagnostik und -therapie nach erhöhtem PSA-Wert zur Folge hätte. Da jeder Mann in Deutschland jedoch auf eigene Kosten einen PSA-Test machen lassen kann, ist eine umfassende und ergebnisoffene Aufklärung über die Vor- und Nachteile des PSA-Tests für jeden Interessierten erforderlich.
Darüber hinaus ist die Forschung gefordert, neue Früherkennungsmethoden zu entwickeln – insbesondere für diejenigen Tumoren, die bei nach wie vor hohen Erkrankungszahlen eine hohe Sterblichkeitsrate aufweisen (Eierstock- und Lungenkrebs).

„Wir wollen die Menschen von dem Nutzen der Krebs-Früherkennung überzeugen und sie nicht überreden“, betonte Hansen. Daher informiert die Deutsche Krebshilfe ausführlich über Vor- und Nachteile der einzelnen Untersuchungen.
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