"Der Arzt muss auf meine Fragen eingehen und sich Zeit nehmen für kompetente Antworten in einer Sprache, die ich verstehen kann" - das ist, auf einen einfachen Nenner gebracht, die Mindestanforderung, die Patienten an den Mediziner stellen. Wenn es aber, bei einer Erkrankung wie der Multiplen Sklerose um eine "lebenslängliche" Arzt-Patienten-Beziehung geht, dann heißt das Ziel: einen Arzt zu finden, der zu mir passt. Welche Kriterien bei der Auswahl zu beachten sind, beschreibt die vierte Broschüre "Mein Arzt und ich", aus der vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) herausgegebenen und gemeinsam mit der AMSEL, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg, entwickelten Reihe "Empowerment - stark leben mit MS".
Was ist ein guter Arzt?
"Mein Arzt und ich" widmet sich der Herausforderung, einen Arzt zu finden, mit dem es gelingt, eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen. In diesem Zusammenhang stellen sich viele Fragen, z. B. welche Kriterien muss der für mich passende Arzt erfüllen, was sind meine Erwartungen, wie bereite ich mich am besten auf das Gespräch vor, wie artikuliere ich meine Wünsche, wie bringe ich Kritik an? Antworten und praktische Anregungen liefert die neue Broschüre in Form von Checklisten, Erfahrungsberichten von MS-Erkrankten und gibt darüber hinaus Hinweise zu den Regeln der Kommunikation.
Kommunikation auf Augenhöhe
Als Patient sind Sie Experte in eigener Sache. Nehmen Sie das Gespräch mit dem Arzt in die eigene Hand. Stellen Sie Rückfragen, wenn Ihnen etwas unklar ist. Denn der Arzt verfügt zwar über das Fachwissen für Diagnose und Therapie, nicht aber für das Befinden und die Lebenssituation des Patienten. Wie wichtig es ist, eine Kommunikation auf Augenhöhe herzustellen, zeigt auch die Tatsache, dass Untersuchungen zufolge nur 20 Prozent eines Arzt-Patienten-Gesprächs im Gedächtnis bleiben - sowohl beim Patienten als auch beim Arzt. So verdeutlicht die Broschüre auch, warum es hilfreich sein kann, sich im Vorfeld Notizen zu machen, welche Fragen im Gespräch mit dem Arzt geklärt werden sollen. Auch ist es sinnvoll, im Alltag ein Tagebuch zu führen, in dem Symptome und die Wirkungen der Medikamente notiert werden. Das hilft auch dem Arzt, das Befinden seines Patienten einzuordnen und die Therapie entsprechend anzupassen.
Empowerment - stark leben mit MS
Empowerment-Expertin Cristina Galfetti, auf deren Erfahrungen diese Broschüre basiert, sieht es als große Herausforderung für Arzt und Patient, bei einer Krankheit wie der MS, die bis heute noch nicht heilbar ist, gemeinsam konstant unablässig an dem Ziel zu arbeiten: mit einer auf den jeweiligen Patienten optimal abgestimmten medizinischen Versorgung ein Höchstmaß an Lebensqualität zu sichern.
Ab sofort kann die 24-seitige reich bebilderte Broschüre "Mein Arzt und ich" im DMSG-Shop unter www.dmsg.de und in den Geschäftsstellen der DMSG-Landesverbände bestellt werden.
Der DMSG-Bundesverband bedankt sich bei der DAK, die im Rahmen der Projektförderung der Krankenkassen, die Layout- und Druckkosten übernommen hat.
Mit der Broschüren-Reihe "Empowerment - stark leben mit MS" will die DMSG MS-Erkrankten Anregungen geben für ein selbstbestimmtes Leben und Handeln. Empowerment beschreibt eine Lebenshaltung, geprägt von Selbstachtung, Selbstverantwortung, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.