Im Vorfeld der Diskussion um die zukünftige Landesförderung hatte der Minister kürzlich bei den Theatern und Orchestern noch Spielräume für weitere Einsparungen gesehen. Es gebe noch Orte mit einer Menge Reserven, „wo jetzt endlich mal die Ärmel hochgekrempelt werden müssten“.
„Die Äußerungen des Ministers sind Schläge in die Gesichter der Künstlerinnen und Künstler, die in den vergangenen Jahren in Sachsen-Anhalt entlassen worden sind“, ärgert sich Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV aus Berlin.
„In Sachsen-Anhalt sind seit 1992 von ehemals 13 Orchestern bereits acht durch Auflösung, Insolvenz oder Fusion weggefallen. Dabei haben fast 300 von ehemals über 700 Musikern ihren Job verloren. In den verbliebenen sechs Orchestern verzichten alle Musiker über Haustarifverträge auf Gehaltsbestandteile; ähnlich sieht es in den Theatern bei Sängern, Tänzern, Schauspielern und Verwaltungsangestellten aus“, so Mertens weiter.
„Vor diesem Hintergrund weitere Einsparungen zu fordern, die letztlich wieder auf die Beschäftigten abgewälzt werden, das ist absolut unzumutbar. Es kann hier kein Sparen ohne Ende geben. Selbst der Arbeitgeberverband, der Deutsche Bühnenverein, hat ja schon offiziell ein Ende der Einsparorgien bei den öffentlichen Theatern gefordert. Diesen Rat seines Verbandes sollte auch der Minister nicht unbeachtet lassen“, so Mertens abschließend.