In Anwesendheit vieler Vertreter des Öffentlichen Lebens und der Klinikmitarbeiter erinnerte DRV-Vorstandsvorsitzender Helmut Hubert an die Geschichte des Hauses und die Anstrengungen aller Beteiligten, das Konzept eines zukunftsweisenden modernen Behandlungsangebotes in der Klinik in die Tat umzusetzen. Die Soziale Selbstverwaltung mit Vertretern von Arbeitgebern und Versicherten habe auf den deutlichen Umbruch in der Arbeitswelt reagiert und die notwendigen Schritte eingeleitet.
DRV-Geschäftsführer und Erster Direktor Werner Krempl unterstrich in seiner Festansprache den ?Wert? der Reha für den Einzelnen und die Gesellschaft.
Die ?Investition Reha? rechne sich und weil rund 80 Prozent der Patienten in den ersten zwei Jahren nach der Reha im Erwerbsleben bleiben, lohne sich diese Investition auch. Krempl sieht in dem Zusammenspiel von Kardiologie und Psychosomatik den optimalen Lösungsansatz für die Zukunft. Nach einem Motto von Oskar Wilde komme es darauf an, ?den Körper mit der Seele und die Seele durch den Körper zu heilen?!
Gegründet vom Verein der Volksheilstätten, wurde die frühere Heilstätte für Lungenkranke zum 1. Juli 1912 von der damaligen Landesversicherungsanstalt Oberfranken übernommen und als Rehaklinik betrieben. Professor Sauerbruch operierte dort. Während des Ersten Weltkrieges war in den Räumen ein Lazarett untergebracht und ab Juli 1920 war das Haus wieder eine Lungenheilstätte. Am 31. Juli 1971 wurde die Tbc-Behandlung eingestellt und seither wird das Haus durch die Deutsche Rentenversicherung Ober- und Mittelfranken (früher LVA) als Schwerpunktklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen und neuerdings als Klinik für psychosomatische Medizin betrieben.
Die Kraft des Glaubens als Weg zur Heilung stellten Pfarrer Eugen Pruszynski und Pfarrer Andreas Oswald in den Mittelpunkt einer ökumenischen Dankandacht. Glaube und Hoffnung seien in dieser Klinik seit Anfang an untrennbar mit den Menschen, Ihrem Leid aber auch ihrer Genesung verbunden.
Der Ärztliche Leiter der Klinik, Chefarzt Dr. med. Klaus-Peter Behnke als Kardiologe und Chefarzt Dr. med. Michael Struck als Leiter der Psychosomatischen Abteilung beschrieben zusammen mit der Kaufmännischen Leiterin, Gabriele Schelter, die ?Seelenqualen? durch die Tbc vor 100 Jahren und die künftig zu erwartende ?Geißel der Menschheit? in Form von Herz-Kreislauferkrankungen und Lebensängsten. Weil man seit Anfang an in dieser Klinik den gesamten Mensch in den Mittelpunkt des Handelns gestellt habe, sieht man sich auch für die Zukunft bestens gerüstet. Eine Zukunft, die vom stellvertretenden Landrat Alfred Traßl und dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Bischofsgrün, Stephan Unglaub, mit den besten Wünschen begleitet wird. Bei 200 Klinikbetten mit mehr als 2600 Patienten im Jahr und 140 Vollzeitkräften ist die Klinik ein bedeutender Arbeitgeber und herausragender Wirtschaftsfaktor in der Region. Sie forderten die Deutsche Rentenversicherung auf, auch nach der anstehenden Fusion den Erhalt und den Ausbau der Klinik zu gewährleisten.