Brandl weiter: „Die Ausgaben durch die Leistungsausweitungen des Rentenpakets und der Anstieg der Zahl der ausgezahlten Renten aufgrund der demografischen Entwicklung, werden in den kommenden Jahren steigen." Brandl verwies darauf, dass der Beitragssatz voraussichtlich ab 2021 steigen wird um die Zahlungsfähigkeit der Rentenversicherung sicher zu stellen. Bis 2030 ist mit einem Anstieg des Beitragssatzes auf 21,9 Prozent bei gleichzeitigem Absinken des Rentenniveaus auf 44,2 Prozent zu rechnen. Brandl ging auch auf aktuelle Diskussionen zum flexiblen Rentenbeginn ein und gab zu bedenken: „Angesichts von Fachkräftemangel und steigender Lebenserwartung ist es dringend notwendig, flexiblere Übergänge vom Berufsleben in die Rente zu ermöglichen. Die Beschäftigung Älterer muss gestärkt werden."
Günter Zellner, alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung der DRV Bayern Süd und zugleich Geschäftsführer des DGB Bayern für die Region Oberbayern, fügte hinzu: „Um fit für den Job zu bleiben und eine vorzeitige Rente zu verhindern, wird die gesundheitliche Vorsorge immer wichtiger. Ein wesentlicher Bestandteil der Rentenpolitik ist daher die Prävention". Die Gefahr einer vorzeitigen Erwerbsminderung könne so verringert werden, so Zellner. Qualifizierte Beschäftigte bleiben dem Unternehmen erhalten. Darüber hinaus müsse, die Gesetzliche Rente gestärkt werden: „Auf die Rentenversicherung kommen viele Herausforderungen zu. Wir brauchen eine gesetzliche Rente, die den Lebensstandard im Alter sichert. Dabei muss der Weg aus der Arbeit in die Rente besser und flexibler abgesichert werden."
Die aktuelle Rentenanpassung, bezeichneten beide als sehr erfreulich, die Anpassung von 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten sei die höchste Anpassung seit 23 Jahren.
Mit einem Haushaltsvolumen von knapp 11,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 und mehr als 12 Milliarden Euro im Jahr 2016, hat die DRV Bayern Süd einen der größten öffentlichen Haushalte in Bayern. Auf der Tagesordnung der Vertreterversammlung standen die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung sowie die Genehmigung der Jahresrechnung 2015. Demnach wurden 2015 knapp 50.000 Leistungen zur Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe) erbracht und Rentenzahlungen sowie Zusatzleistungen in Höhe von mehr als 9,39 Mrd. Euro gezahlt.
Weitere Informationen zur Selbstverwaltung sowie Fotos zur Veranstaltung (ab ca. 15 Uhr) finden Sie unter www.drv-bayernsued.de und www.selbstverwaltung.de.