23 Millionen Deutsche leiden in Deutschland unter chronischen Schmerzen. Ob Migräne, Gelenkerkrankungen, Rheuma oder infolge einer Operation – Patienten mit chronischen Schmerzen brauchen auch in Corona-Zeiten Hilfe. Denn die aktuellen Krisenbewältigungsstrategien haben weitreichende Folgen: Multimodale Schmerzbehandlungen in Gruppen entfallen, die Abstandsregeln verunsichern und der eine oder die andere verschiebt den Termin beim Arzt oder Physiotherapeuten. „Wir brauchen einen ‚Schutzschirm für Schmerzpatienten‘. Schmerzbehandlung ist ein Patientenrecht – und viele wissen gar nicht, welche Therapie-Optionen für sie infrage kommen und wo es Hilfe gibt“, sagt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Es gebe mittlerweile viele verschiedene und gut evaluierte Methoden der Schmerzbehandlung, die bekannter gemacht werden müssen, so Isenberg. Beispielsweise die multimodale Schmerztherapie, bei der Therapien aus verschiedenen Fachbereichen miteinander verbunden werden: Eine medikamentöse Behandlung, Physiotherapie, Psychotherapie, Entspannungsübungen oder Ergotherapie können zum Einsatz kommen. „Das ist einer der Gründe, weshalb wir jedes Jahr zusammen mit Partnern den Aktionstag gegen den Schmerz veranstalten, denn an diesem Tag können Einblicke in die verschiedenen Therapieansätze gegeben werden. Dabei stehen das Arzt-Patient-Gespräch und die individuelle Abstimmung natürlich im Zentrum“, ergänzt Isenberg.
Aufgrund der aktuellen Krise weitet die Schmerzgesellschaft ihr Angebot im Umfeld des Aktionstages gegen den Schmerz aus und bietet ab Mittwoch, 6. Mai 2020 jeden Mittwoch eine telefonische Patientenhotline an. Unter der Hotline-Nummer 0800 1818120 stehen Schmerzexpertinnen und -experten in insgesamt fünf Zeitfenstern zu unterschiedlichen Themenfeldern wie „Schmerz-Psychologie“, „Schmerz-Medizin“, „Schmerz-Physiotherapie“ und „Schmerz-Pflege“ Anruferinnen und Anrufern telefonisch mit Tipps zur Verfügung. Zudem organisiert die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. in einem weiteren Zeitfenster mittwochs eine Selbsthilfe-Telefonkonferenz/Video-Telefonrunde, in der allgemeine Fragen rund um Schmerz und Schmerztherapie auch zwischen Patientinnen und Patienten, Vertretern von Selbsthilfeorganisationen und Schmerzexperten ausgetauscht werden können.
Mit diesem Angebot sollen Betroffene, die zudem oftmals zu Hause allein oder aber mit begrenzten Sozialkontakten sind, Möglichkeiten zum Austausch und für Tipps erhalten. „Damit entlassen wir die Politik aber nicht aus der Verantwortung“, betont Isenberg. Diese müsse zeitnah und langfristig die Rahmenbedingungen für eine gute Schmerzbehandlung stärken. „Viele Patienten irren jahrelang im Dschungel des Gesundheitswesens umher, bevor Sie adäquate Hilfe finden. Das ist nicht hinnehmbar“, betont Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
Terminhinweise:
- Am 6., 13., 20. und 27. Mai 2020 (jeden Mittwoch) stellen wir Ihnen folgende telefonische Angebote zur Verfügung:
- Selbsthilfe-Telefonkonferenz/Video-Telefonrunde mit allgemeineren Hinweisen, Tipps auch von Patientinnen und Patienten, KEINE Diagnostik, KEINE Behandlung, KEINE Patientenbindung
Zugangs-Informationen: www.schmerzgesellschaft.de/patientenhotline
- Einzel-SchmerzexpertInnen-Telefongespräche mit allgemeineren Hinweisen/Tipps, KEINE Diagnostik, KEINE Behandlung, KEINE Patientenbindung
jeweils 15:00-16:00 Uhr
Thema „Schmerz-Medizin“
jeweils 16:00-17:00 Uhr
Thema „Schmerz-Physiotherapie“
jeweils 17:00-18:00 Uhr
Thema „Schmerz-Pflege“
jeweils 18:00-19:00 Uhr
Hotline-Nummer: 0800 1818120
- Aktionstag gegen den Schmerz“ am 2. Juni 2020
Plus: kostenfreie Telefon-Hotline (0800 18 18 120) von 9:00-18:00 Uhr
Weitere Informationen, Materialien und die Teilnehmerliste „Aktionstag gegen den Schmerz“ unter https://www.schmerzgesellschaft.de/...
- Präsenz- oder Online-Pressekonferenz der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
Termin: Dienstag, 2. Juni 2020, 11.00 bis 12.00 Uhr
(ggf.) Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 1-2
Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55, 10117 Berlin