Der Experte für (früh-)kindliche Bewegungs- und Spielentwicklung, Prof. Dr. Rolf Schwarz ist Autor des Qualitätskataloges für Bewegungskitas, einem Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Sportjugend und der DFL Stiftung. Der Katalog soll Sportorganisationen bei der Beratung von Kitas unterstützen, aber auch den Einrichtungen selbst praktische Hilfe bei der Etablierung von mehr und besserer Bewegungsförderung in Kindertageseinrichtungen bieten. Ziel ist es, Kindern im Setting Kita mehr Bewegung zu ermöglichen, um zu ihrer ganzheitlichen Entwicklung und zum gesunden Aufwachsen beizutragen.
Gemeinsam mit der DFL Stiftung und der Deutschen Sportjugend haben Sie Ende 2023 einen Qualitätskatalog für Bewegungskitas veröffentlicht. Was hat es damit auf sich und welche Ziele verbinden Sie damit?
Das Wichtigste, was wir für eine prosperierende Gesellschaft tun können, ist, unseren Kindern die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen zu liefern. Einer der entscheidenden Faktoren hierfür sind unsere Kitas. Die darin angebotene Erziehung mit ihrem Menschenbild vom Kind, ihren davon abgeleiteten pädagogischen Zielen, Inhalten und Methoden bestimmt - neben dem Einfluss der Eltern - in weiten Teilen, ob wir das erfolgreich schaffen. Doch woher wissen wir eigentlich, wie gut dieses Angebot ist? Die Antwort auf diese Frage lautet: Qualität! Mehrere nationale Studien belegen jedoch für Deutschland, dass die pädagogische Qualität, also jene Angebotsgüte, die beim Kind ankommen soll, stark ausbaufähig ist. Als Bewegungs-, Spiel- und Sportwissenschaftler*innen ist deshalb mein damit verbundenes Ziel, alle Entwicklungsbereiche von Kindern mit Hilfe höchstmöglicher Qualität optimal zu fördern. Fördern wir das einzelne Kind mit Bewegung, fördern wir die gesamte Gesellschaft.
Wo sehen Sie den besonderen Mehrwert des Kataloges und die Besonderheit bzw. wo liegt die Innovation?
Der Grundwert von Bewegung auf die kindliche Entwicklung ist mittlerweile unbestritten. Bewegung ist so wichtig wie bspw. Nahrung, Schlafen oder die Luft zum Atmen. Deshalb ist Bewegung zu Recht fester Teil eines jeden länderspezifischen Bildungs- oder Orientierungsplans. D. h. jede Kita thematisiert ohnehin Bewegung, aber nicht jede Kita muss deshalb eine ausdrückliche Bewegungskita sein. Der Mehrwert einer speziellen Bewegungskita liegt darin, dass die Auswirkungen von Bewegung auf die anderen Entwicklungsbereiche, wie die Kognition, die sozial-emotionale Kompetenz, der Körper mit seinen Sinnen und natürlich auch die Bewegungsentwicklung selbst didaktisch strukturiert auf Basis gesicherter Qualitätskriterien angestrebt werden. Bewegungserziehung und -förderung soll also nicht irgendwie funktionieren, sondern Träger, Eltern und Fachkräfte sollen sich darauf verlassen können, dass mit der Anwendung der Kriterien höchstwahrscheinlich das Beste fürs Kind bewirkt wird.
Wo sehen Sie den Mehrwert für Kitas und Kitaträger, wo jenen für die Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Sports?
Kitas und ihre Träger haben mit dem Qualitätskatalog verlässliche Planungsgrundlagen, können guten Gewissens gegenüber Eltern das pädagogische Angebot legitimieren und so für eine hohe Zufriedenheit bei Eltern sorgen, was wiederum die eigene Arbeitszufriedenheit erhöht. Sehr gute Kriterien fürs Kind sind also auch die besten Voraussetzungen für das eigene Berufswohl. Dem organisierten Sport bieten sich die Möglichkeiten, seine fachliche Expertise in Kitas zu bringen (Wissenstransfer), durch engagierte Übungsleiter*innen nicht nur den jungen Nachwuchs, sondern auch ganze Familien langfristig für die Vereine zu gewinnen und sich überdies mit anderen Bildungsakteuren einer Kommune enger zu vernetzen. Das ist die Grundlage für ein engmaschiges gesamtgesellschaftliches Bildungsnetz, das unsere Kinder sicher trägt.
Wie sieht Ihre mit dem Katalog verbundene Zukunftsvision aus, wo sind die nächsten Schritte zu gehen und was versprechen Sie sich darüber für die Bewegungswelt von Kindern?
Alle Kitas sollten den Qualitätskatalog mit seinen Kriterien gelesen haben, dann den Mut finden, mit einzelnen Qualitätsmerkmalen zum Zwecke der Verbesserung einfach mal anzufangen, so dass sich alle – wenngleich jeder mit seinen Möglichkeiten – gemeinsam auf den Weg machen. Die zunehmend bedrohte Bewegungswelt von Kindern muss wieder lebenswerter werden. Der Qualitätskatalog ist ein Bauplan, wie das gelingen kann.
Weitere Informationen zu Kitas in Bewegung sowie den Qualitätskatalog für Bewegungskitas gibt es unter www.kitasinbewegung.de.
Gemeinsam mit der DFL Stiftung und der Deutschen Sportjugend haben Sie Ende 2023 einen Qualitätskatalog für Bewegungskitas veröffentlicht. Was hat es damit auf sich und welche Ziele verbinden Sie damit?
Das Wichtigste, was wir für eine prosperierende Gesellschaft tun können, ist, unseren Kindern die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen zu liefern. Einer der entscheidenden Faktoren hierfür sind unsere Kitas. Die darin angebotene Erziehung mit ihrem Menschenbild vom Kind, ihren davon abgeleiteten pädagogischen Zielen, Inhalten und Methoden bestimmt - neben dem Einfluss der Eltern - in weiten Teilen, ob wir das erfolgreich schaffen. Doch woher wissen wir eigentlich, wie gut dieses Angebot ist? Die Antwort auf diese Frage lautet: Qualität! Mehrere nationale Studien belegen jedoch für Deutschland, dass die pädagogische Qualität, also jene Angebotsgüte, die beim Kind ankommen soll, stark ausbaufähig ist. Als Bewegungs-, Spiel- und Sportwissenschaftler*innen ist deshalb mein damit verbundenes Ziel, alle Entwicklungsbereiche von Kindern mit Hilfe höchstmöglicher Qualität optimal zu fördern. Fördern wir das einzelne Kind mit Bewegung, fördern wir die gesamte Gesellschaft.
Wo sehen Sie den besonderen Mehrwert des Kataloges und die Besonderheit bzw. wo liegt die Innovation?
Der Grundwert von Bewegung auf die kindliche Entwicklung ist mittlerweile unbestritten. Bewegung ist so wichtig wie bspw. Nahrung, Schlafen oder die Luft zum Atmen. Deshalb ist Bewegung zu Recht fester Teil eines jeden länderspezifischen Bildungs- oder Orientierungsplans. D. h. jede Kita thematisiert ohnehin Bewegung, aber nicht jede Kita muss deshalb eine ausdrückliche Bewegungskita sein. Der Mehrwert einer speziellen Bewegungskita liegt darin, dass die Auswirkungen von Bewegung auf die anderen Entwicklungsbereiche, wie die Kognition, die sozial-emotionale Kompetenz, der Körper mit seinen Sinnen und natürlich auch die Bewegungsentwicklung selbst didaktisch strukturiert auf Basis gesicherter Qualitätskriterien angestrebt werden. Bewegungserziehung und -förderung soll also nicht irgendwie funktionieren, sondern Träger, Eltern und Fachkräfte sollen sich darauf verlassen können, dass mit der Anwendung der Kriterien höchstwahrscheinlich das Beste fürs Kind bewirkt wird.
Wo sehen Sie den Mehrwert für Kitas und Kitaträger, wo jenen für die Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Sports?
Kitas und ihre Träger haben mit dem Qualitätskatalog verlässliche Planungsgrundlagen, können guten Gewissens gegenüber Eltern das pädagogische Angebot legitimieren und so für eine hohe Zufriedenheit bei Eltern sorgen, was wiederum die eigene Arbeitszufriedenheit erhöht. Sehr gute Kriterien fürs Kind sind also auch die besten Voraussetzungen für das eigene Berufswohl. Dem organisierten Sport bieten sich die Möglichkeiten, seine fachliche Expertise in Kitas zu bringen (Wissenstransfer), durch engagierte Übungsleiter*innen nicht nur den jungen Nachwuchs, sondern auch ganze Familien langfristig für die Vereine zu gewinnen und sich überdies mit anderen Bildungsakteuren einer Kommune enger zu vernetzen. Das ist die Grundlage für ein engmaschiges gesamtgesellschaftliches Bildungsnetz, das unsere Kinder sicher trägt.
Wie sieht Ihre mit dem Katalog verbundene Zukunftsvision aus, wo sind die nächsten Schritte zu gehen und was versprechen Sie sich darüber für die Bewegungswelt von Kindern?
Alle Kitas sollten den Qualitätskatalog mit seinen Kriterien gelesen haben, dann den Mut finden, mit einzelnen Qualitätsmerkmalen zum Zwecke der Verbesserung einfach mal anzufangen, so dass sich alle – wenngleich jeder mit seinen Möglichkeiten – gemeinsam auf den Weg machen. Die zunehmend bedrohte Bewegungswelt von Kindern muss wieder lebenswerter werden. Der Qualitätskatalog ist ein Bauplan, wie das gelingen kann.
Weitere Informationen zu Kitas in Bewegung sowie den Qualitätskatalog für Bewegungskitas gibt es unter www.kitasinbewegung.de.
