Die über 88 m lange und 18,30 m breite Jan Maria lief nach zwei Jahren Bauzeit in einer türkischen Werft Anfang Februar in ihren Heimathafen Bremerhaven ein. Morgen wird sie feierlich getauft. Der Supertrawler gehört der Nordbank Hochseefischerei GmbH aus Sassnitz, die wiederum zum niederländischen Fischerei-Großkonzern Parlevliet & van der Plas zählt.
Schiffe aus der Hölle
„Supertrawler sind Fischereimonster, Schiffe aus der Hölle. Mit ihren gigantischen Netzen plündern sie die Meere in unvorstellbarer Weise. Sie sind die Speerspitze internationaler Fischerei-Großkonzerne. Sie stehen für maximale Ausbeutung und Vernichtung von Fischbeständen“, erklärt Karlowski.
Jan Maria fischt mit der zerstörerischsten legalen Fischereimethode
Die Jan Maria fischt im Nordatlantik mit Grundschleppnetzen hauptsächlich nach Kabeljau, Seelachs, dem bedrohten Heilbutt sowie nach Garnelen. Diese Art der Fischerei ist die derzeit zerstörerischste legale Fischereimethode. Sie ist in ihren Auswirkungen auf die Meeresumwelt nur mit der weltweit geächteten und verbotenen Dynamit- oder Sprengstofffischerei vergleichbar.
Die Höchstfangmenge der in der türkischen Tersan-Werft gebauten Jan Maria liegt nach Angaben von weser-maritime-news bei täglich 100 Tonnen. Der Fang kann direkt an Bord filetiert und in einer vollautomatischen Frostanlage eingefroren werden.
Mit Grundschleppnetzen gefischte Meeresfrüchte und Fische weisen einen der höchsten CO₂-Fußabdrücke aller Proteinquellen auf. Diese Art der Fischerei befeuert die Klimakatastrophe in erheblicher Weise!
Beim Kauf von Fisch und Meeressfrüchten Produkte aus der Grundschleppnetzfischerei meiden
„Die Lösung der globalen Fischerei- und Ernährungskrise ist die nachhaltige Bewirtschaftung von Fischbeständen. Ein Supertrawler wie die Jan Maria setzt vollkommen falsche Signale für den Umgang mit der natürlichen, erneuerbaren Ressource Fisch. Dieses Schiff aus der Hölle wird die Fischereikrise, auch auf Kosten kleiner Küstenfischer, weiter verschärfen. Für den Profit eines niederländischen Fischerei-Großkonzerns“, sagt Ulrich Karlowski.
Die Deutsche Stiftung Meeresschutz empfiehlt, beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten unbedingt Produkte zu meiden, bei denen in der Angabe der Fangmethode die Worte Grund, Boden, Hosennetz, Baumkurre, berührend oder Kombinationen davon vorkommen.