„Doch nicht jede defekte Vene ist als geschlängelte, erhabene Ader auf der Hautoberfläche sicht- und spürbar“, sagt Dr. Michael Wagner, Präsident der Deutschen Venen-Liga e. V. (DVL). Er nennt weitere Anzeichen und Gründe für einen Untersuchungstermin der Venen:
- Sichtbare Besenreiser (kleine, bläulich-rötliche Verästelungen an der Hautoberfläche). Besenreiser sind kleinste defekte Venen, die meist als unschön empfunden werden. Oft sind sie selbst nur ein kosmetisches Problem, sie können aber auf ein tiefer liegenden Venendefekt hinweisen.
- Schwere, geschwollene Beine: Wer tagsüber besonders viel steht oder sitzt, merkt abends vielleicht, dass sich die Beine müde und schwer anfühlen. Sind die Sockenbündchen als Abdruck auf der Haut sichtbar oder die Beine geschwollen, kann dies an unsichtbaren Krampfadern liegen: Das Blut wird nicht mehr richtig abtransportiert, sondern verbleibt bei defekten Venen teilweise in den Gefäßen und sorgt so für Schwellungen und schwere Beine. Bei Wärme und im Sommer sind diese Anzeichen ausgeprägter als bei kühlen Temperaturen.
- Hautveränderungen: Bilden sich dunkle Flecken auf dem betroffenen Bein, wird die Haut trocken und juckt, kann dies ebenfalls auf eine defekte Vene hindeuten.
- Sitzende und stehende Berufe: Wer im Arbeitsalltag stundenlang steht oder sitzt, beansprucht verstärkt seine Venen. Denn ohne Bewegung entfällt die Unterstützung der Muskeln beim Bluttransport Richtung Herz. Den Venen fällt die Arbeit schwerer, die zudem entgegen der Schwerkraft erfolgen muss. Das Risiko, dass sich Krampfadern entwickeln, steigt.
- Nach einer Schwangerschaft: Die neun Monate beeinflussen viele Abläufe im Körper der Mutter. Krampfadern in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit. Oft bilden sie sich nach der Geburt wieder zurück. Trotzdem ist eine Ultraschall-Untersuchung der Beine ratsam.
- Bei Krampfadern in der Familie: Die Neigung, defekte Venen zu entwickeln, kann vererbt werden. Wer weiß, dass es Erkrankungen in der Familie gibt, sollte seine Venen deshalb untersuchen lassen.