Niemand könne vorhersagen, was geschehen werde, so Jean-Francois: "Entscheidend ist, wie wir darüber berichten." In Interviews mit den Opfern von Umweltkatastrophen dürfe neben Professionalität der Respekt nicht fehlen, so der Journalist. Nach der Erdbebenkatastrophe in seinem Heimatland sei diese Berichtskultur "von unten" ein wesentlicher Grund für die weltweite Hilfsbereitschaft gewesen: "Weil wir auf diese Weise bei der Öffentlichkeit Empathie erzeugen."
Auch Gavin Rees stellt hohe Anforderungen an die Professionalität der Journalisten, in schwierigen Szenarien angemessen zu berichten. Für ihn heißt das: "Journalisten müssen mit ihrem Wissen einen anderen Blick auf Situationen haben als zum Beispiel Politiker. Sie sollten dabei stets auf die Auswirkungen für die Menschen schauen und dies auf keinen Fall nur oberflächlich."
Im Augenblick des Geschehens, sei es eine Flutkatastrophe oder ein Erdbeben, fühle sich jedermann alarmiert, dann wirke die Szenerie "ein wenig wie Karneval". Nur zu schnell, so Rees, würden die Opfer vergessen: "Sie sind traumatisiert und leiden lange Zeit unter dem Erlebten. Journalisten haben hier die Aufgabe, einen 'Merkposten' ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu pflanzen. Was jedoch nur gelingen kann, wenn sie ihre Arbeit so gut gemacht haben, dass sie damit das Herz der Menschen erreichen. Dazu gehören allerdings Geschick, Mut und die Fähigkeit zuzuhören."