In weiteren Teilen der Welt seien andere Verbreitungswege erfolgreicher, erläuterte der Intendant - in Europa beispielsweise das Programm von DW-TV, in Lateinamerika die Webseite DW-WORLD.DE. "Vor allem die Nutzung der Fremdsprachenangebote in allen unseren Medien zeigt, dass die Deutsche Welle rund um den Globus ankommt", hob Bettermann hervor. Er verwies darauf, dass im Bereich Hörfunk der Anteil der fremdsprachigen Nutzer bei fast 90 Prozent liege. "Die mediale Stimme Deutschlands zählt international, für viele Menschen bietet sie eine alternative Perspektive auf das weltweite Nachrichtengeschehen. Die Deutsche Welle profitiert dabei besonders von ihrer Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit."
Es zeige sich, dass die Ausrichtung der DW-Angebote auf die Zielgruppe der sogenannten Informationssuchenden ("Info-Seeker") Früchte trage. Das unterstreiche auch eine Befragung der Nutzer von DW-WORLD.DE aus dem Jahr 2007: "Wir erreichen überwiegend die Menschen, die eine höhere Bildung haben und gezielt auf der Suche nach zuverlässigen Informationen und Nachrichten sind", erläuterte Bettermann die Ergebnisse. Auch spezielle Programmkooperationen mit Partnern zahlten sich aus: Mit bis zu 1,1 Millionen Zuschauern und 12,5 Prozent Marktanteil in Ägypten pro Sendung sei die TV-Talkshow "Jugend ohne Grenzen", die die Deutsche Welle gemeinsam mit dem ägyptischen Staatsrundfunk ERTU produziert, ein Beispiel für eine gelungene Koproduktion. Mit weltweit 6,5 Millionen Nutzern pro Woche zeige das Online-Angebot DW-WORLD.DE ebenfalls eine ansteigende Entwicklung. "Das zeigt, dass die Multiplattform-Strategie der DW aufgeht: In jeder Region gibt es unterschiedliche Interessen unserer Zielgruppen, die wir je nach den technischen Rahmenbedingungen der Medienmärkte gezielt bedienen können."
Für die Zukunft setze die DW weiter auf die begonnene Regionalisierung ihrer Programme. "Der Wettbewerb im Bereich des internationalen Rundfunks ist viel härter geworden", so Bettermann. "Die Deutsche Welle mit ihren multimedialen Angeboten muss die wachsende Konkurrenz jedoch nicht scheuen." Angebote und Ausspielwege müssten kontinuierlich an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden, wenn die DW im globalen Medienkonzert weiterhin eine prägende Rolle spielen wolle.