Auf Initiative von Deutsche Welle und RFI haben Medienexperten aus mehreren Ländern Europas das Konzept für eine enge, grenzüberschreitende Zusammenarbeit internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Sender erarbeitet. "EURANET erleichtert erheblich den Austausch journalistisch anspruchsvoller Beiträge, etwa aus unterschiedlichen europäischen Regionen. Zudem können sich die Partner besser vernetzen und auch gemeinsame Programm-Projekte künftig leichter realisieren. EURANET will die Gemeinsamkeiten der Länder betonen, ohne kulturelle Unterschiede zu vernachlässigen", sagte der DW-Intendant bei der Vorstellung des Projekts vor Journalisten in Brüssel. Mit einem "lebensnahen Informationsangebot wollen seine Macher zu einem stärkeren Wir-Gefühl in der Europäischen Union beitragen". Bettermann und sein französischer Amtskollege betonten anlässlich der Präsentation in Brüssel, dass EURANET auch den Dialog der Kulturen und den gesellschaftlichen Diskurs fördern solle.
Im ersten Jahr werden die Programme von EURANET in fünf Hauptsprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch und Spanisch – sowie fünf weiteren Sprachen – Bulgarisch, Griechisch, Portugiesisch, Rumänisch und Ungarisch – auf bestehenden Frequenzen der teilnehmenden Sender verbreitet. Ziel ist es, mittelfristig alle 23 offiziellen EU-Sprachen abzudecken. EURANET setzt vor allem auf multilinguale und interaktive Audioangebote, die ein stärkeres Interesse für die europäischen Nachbarn wecken und so das wechselseitige Verständnis verbessern sollen.
Dem Netzwerk gehören derzeit 16 Sender aus 13 EU-Ländern an, darunter Radio Polskie, die spanische Rundfunkanstalt Punto Radio sowie Radio Netherlands Wereldomroep (Niederlande). Ferner beteiligen sich unter anderem Sender aus Bulgarien, Griechenland, Portugal und der Tschechischen Republik. Jeder der Partner kann durch Austausch von Programmmodulen über eine Audioplattform bei der European Broadcasting Union (EBU) auf die Expertise der anderen zurückgreifen.