Die Deutsche Welle hatte für Pegah Ahangarani Anfang Juli ein Blog eingerichtet. Die regierungskritische Iranerin wollte über die Frauenfußball-WM bloggen, dazu nach Deutschland reisen und einige WM-Spiele im Stadion verfolgen. Einen Tag vor ihrer Abreise aus Teheran wurde sie jedoch - so die Informationen aus ihrem Umfeld - vom Informationsministerium vorgeladen. Dort hatte man ihr nahegelegt, auf die Reise zu verzichten, und mit einer Verhaftung gedroht.
Aufgrund dieser und weiterer Drohungen reiste Pegah Ahangarani nicht nach Deutschland. Um sie nicht zu gefährden, verzichtete die Deutsche Welle auf die Fortsetzung des gemeinsamen Blog-Projekts. Dennoch wurde sie offenbar wenig später verhaftet. "Seit Tagen gibt es keine Spur von ihr. Alle staatlichen Organe schweigen darüber und ihr nahestehende Verwandte und Freunde trauen sich nicht, Interviews zu geben", berichtet Jamsheed Faroughi, Leiter der Farsi-Redaktion der DW.
Die Deutsche Welle berichtet darüber in ihrem persischsprachigen Radio- und Internet-Angebot, protestiert mit Nachdruck gegen die Festsetzung der Schauspielerin und fordert ihre sofortige Freilassung.
Pegah Ahangarani, die in der Vergangenheit bereits für ein DW-Blog zur Berlinale geschrieben hat und im vergangenen Jahr zur Verleihung der Blog-Awards der Deutschen Welle The BOBs nach Bonn kam, macht auch Dokumentarfilme. Ihr jüngster Film "Dehnamaki-ha", in dem es um einen Anführer der paramilitärischen Schlägertrupps der Hizbollah geht, wurde von der BBC ausgestrahlt.