Mit einem grundlegend überarbeiteten Fernsehprogramm, einem neuen Auftritt im Internet - unter der neuen Adresse www.dw.de - und einem neuen Corporate Design stellt sich die Deutsche Welle dem Wettbewerb auf den internationalen Medienmärkten. Das gab Intendant Erik Bettermann am 31. Januar vor Journalisten in Berlin bekannt. "Diese Veränderungen sind ein Meilenstein für eine verbesserte mediale Außenpräsenz Deutschlands in der Welt", sagte Bettermann.
Zum 6. Februar 2012 weite die DW ihr spanisches Fernsehprogramm für Lateinamerika von zwei auf 20 Stunden täglich aus; hinzu kämen vier Stunden auf Deutsch. Dies sei Teil einer umfassenden Reform des deutschen Auslandsfernsehens. Ihr Kern seien die bessere Zielgruppenansprache durch neue, klare Sprachenkanäle, die Regionalisierung der Programme und die neue Vielfalt multimedial verwertbarer Sendeformate.
Der mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte am 26. Januar beim Weltwirtschaftsforum in Davos anlässlich der Einführung des neuen spanischen Programms gesagt: "Es ist toll, einen Partner wie die Deutsche Welle zu haben, der bald 20 Stunden auf Spanisch sendet. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Lateinamerika. Das Programm wird eine Brücke bilden nach Europa und speziell nach Deutschland."
Auch für die anderen Zielgebiete schneidet die DW ihre TV-Angebote regional neu zu. Das Basisprogramm DW sendet rund um die Uhr auf Englisch. Es wird nach Nordamerika, Afrika, Asien und Australien ausgestrahlt. Hinzu kommen sprachlich regionalisierte Kanäle: In Nord- und Lateinamerika sowie Asien bietet die DW jeweils 20 Stunden auf Deutsch und vier Stunden Englisch, in der arabischen Welt zehn Stunden auf Arabisch und 14 Stunden Englisch. In Europa sendet die DW im regionalisierten Kanal 18 Stunden Englisch und zur Hauptsendezeit sechs Stunden auf Deutsch.
Bei der Neugestaltung des TV-Programms hat die DW in verstärktem Maß auf Material der ARD-Landesrundfunkanstalten und des ZDF zugreifen können.
dw.de - die neue Adresse im Netz
Ebenfalls am 6. Februar 2012 startet die Deutsche Welle ihren neuen Internetauftritt. Das vielsprachige, multimediale Angebot ist dann unter der Webadresse www.dw.de abrufbar. "Wir präsentieren uns mit einer modernen Webseite, die alle Angebote der DW integriert. Der Webauftritt vereint alle digitalen Darstellungsformen: ob Texte, Videos, Audios oder interaktive Elemente", sagte der Intendant. "dw.de steht für verlässliche Informationen aus Deutschland und hochwertige journalistische Inhalte in 30 Sprachen. Ein frisches Farbkonzept und ein zeitgemäßes Design verleihen dem Portal ein sympathisches Gesicht."
Medienübergreifender Markenauftritt
Mit dem neuen Fernseh- und Internetangebot verbindet die Deutsche Welle einen neuen Markenauftritt. Immer mehr Länder wollten an der Meinungsbildung der Weltöffentlichkeit teilhaben und suchten die Aufmerksamkeit des Publikums, so der Intendant. "Vor diesem Hintergrund ist der neue Markenauftritt eine unverzichtbare Investition in eine erfolgreiche Präsenz auf den internationalen Medienmärkten", sagte Bettermann. Auch zahlreiche neue technische Plattformen und Distributionskanäle erforderten Konzepte für einen medienübergreifenden Auftritt, der schnell auffindbar und unverwechselbar sei.
Die Deutsche Welle hat ihr Erscheinungsbild diesen Gegebenheiten angepasst. Künftig tritt sie mit einem neuen Logo auf, das für die Gesamtheit ihrer journalistischen Angebote steht - auf allen Kontinenten, in allen Sprachen.
Aufgabenplanung als Leitlinie
Mit den umfangreichen Veränderungen setze die DW ihre mittelfristige Strategie weiter um, sagte Bettermann. Grundlage ist die vom Deutschen Bundestag mit großer Mehrheit gebilligte Aufgabenplanung des Senders. Sie sieht vor, dass sich die DW auf Kernaufgaben und Schwerpunktregionen konzentriert.
Die Innovationen in Fernsehen und Internet, die zum 6. Februar umgesetzt werden, seien nur durch interne Umschichtungen möglich gewesen. So habe die DW Ende 2011 ihre Hörfunkangebote außerhalb Afrikas deutlich reduziert und die Kurzwellenausstrahlung weitgehend eingestellt. Frei werdende Mittel habe sie in zukunfts- und wettbewerbsfähige Angebote und Übertragungswege gelenkt. So würden IT-basierte Verbreitungswege und die Kooperation mit Partnersendern ausgebaut. Für Mittel- und Südosteuropa hat die DW im November mit der Produktion eines regionalspezifischen Europa-Magazins auf Rumänisch, Kroatisch, Bosnisch und Albanisch begonnen, das Internetangebot in den Sprachen der Zielregion wurde verstärkt. Auch alle anderen Redaktionen der DW richten sich schrittweise multimedial aus. "Dies fördert sowohl eine neue Arbeitsweise, die an Inhalten, nicht an Medien ausgerichtet ist, also auch die standortübergreifende Zusammenarbeit der Direktionen in Bonn und Berlin", sagte Bettermann.