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Deutsche Welle: Veränderungen bei der Ausstrahlung linearer Radioprogramme

Stärkung von Fernseh-, Online- und Mobil- Angeboten / Reduktion der Kurzwellenausstrahlung

(lifePR) (Bonn, )
Ab 1. Juli 2011 nimmt die Deutsche Welle umfangreiche Veränderungen in der Ausstrahlung ihrer linearen Radioprogramme in Fremdsprachen für Asien, Ost-, Mittel- und Südosteuropa sowie in deutscher Sprache vor.

Die Maßnahmen ermöglichen den weiteren Umbau des deutschen Auslandsrundfunks zu einem Multimediaunternehmen. Gemäß der unternehmenspolitischen Strategie für die Jahre 2010 bis 2013 ("Aufgabenplanung") setzt die DW im Radiobereich auf moderne Module, die sowohl UKW-tauglich und damit zur Ausstrahlung über Partner geeignet sind als auch on-demand vor allem über das Internet oder mobil angeboten werden können. Die Zusammenarbeit mit Partnern in aller Welt wird intensiviert. Die lineare Radioausstrahlung über Kurzwelle wird - mit Ausnahme Afrikas und Teilen Asiens - infolge mangelnder Nutzung beendet. Die frei werdenden Mittel setzt die DW für zukunftssichernde Projekte ein, insbesondere für den Ausbau und die Regionalisierung des DW-Fernsehens, die Produktion inhaltlich und sprachlich regionalisierter TV-Sendungen und die Stärkung der Online- und Mobilangebote.

Im Fernsehen strebt die DW im Rahmen der verfügbaren Ressourcen möglichst zwei parallele Ausstrahlungskanäle pro Region an. Damit können deutschsprachige Zuschauer mit einem vorwiegend deutschsprachigen Kanal, nicht-deutschsprachige Zuschauer mit einem Sprachenkanal versorgt werden. Dieser bietet pro Region ein englischsprachiges, spanischsprachiges oder arabischsprachiges Programm.

In Mittel- und Südosteuropa setzt die DW künftig auf die Präsenz über regionale TV-Magazine, die über Partnersender verbreitet werden, sowie auf Online-Angebote - jeweils in den Landessprachen. In den Sendesprachen Bulgarisch, Griechisch, Kroatisch, Mazedonisch, Polnisch und Rumänisch stellt die DW daher ab 1. Juli 2011 die UKW-Ausstrahlung ein. Die eigenen und angemieteten Frequenzen in Sofia, Bukarest, Pristina und Tirana werden zum 1. Juli 2011 zurückgegeben, ebenso die entsprechenden Sendelizenzen.

Die UKW-Ausstrahlung von Sendungen auf Albanisch, Bosnisch und Serbisch wird reduziert. In diesen Sendesprachen konzentriert sich die DW künftig auf ausgewählte Partnerschaften mit lokalen UKW-Sendern. Das albanische Angebot fokussiert auf das Kosovo; auch hier wird die Präsenz im Land über UKW-Partner sichergestellt. Ein Angebot auf Romanes bleibt mittelfristig erhalten. Für die Ukraine prüft die DW die Zusammenarbeit mit einem Partner, der das reduzierte, auf ihn zugeschnittene Hörfunkprogramm auf UKW übernimmt.

Die Radio-Verbreitung auf Hindi wird ebenfalls zum 1. Juli beendet.

Reduktion der Kurzwellenausstrahlung

Zum 1. November 2011 stellt die DW die Kurzwellenübertragung auf Deutsch, Russisch, Farsi und Indonesisch ein. Für das Englische Programm wird die KW-Ausstrahlung auf Afrika begrenzt, die Sendezeit des Chinesischen Programms wird von 120 Minuten auf 60 Minuten reduziert. Auch in diesen Sprachen verstärkt die DW ihre Online-, Video-/Audio-on-demand- und Mobilangebote. Wo immer sinnvoll ergänzen radiophone Produktionen zur Verbreitung über Partner dieses Portfolio.

Von November an strahlt die DW dann noch in folgenden Sprachen Radioinhalte via Kurzwelle aus: Amharisch, Chinesisch, Dari, Englisch und Französisch für Afrika, Haussa, Kisuaheli, Paschtu, Portugiesisch für Afrika und Urdu.

Schließung von Relaisstationen

Wurden zuletzt täglich rund 260 Stunden Kurzwellenprogramm über eigene und angemietete Sendestationen verbreitet, sind es mit der Konzentration auf Afrika und wenige weitere Zielgebiete in Asien zu Beginn der Winterzeit 2011 nur noch rund 55 Stunden täglich.

Für die KW-Ausstrahlung nach Afrika wird nur noch die Relaisstation in Kigali (Ruanda) benötigt, die Stationen in Trincomalee (Sri Lanka) und Sines (Portugal) können nicht mehr ausgelastet werden. Da ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich ist, ist die Einstellung des Sendebetriebs in beiden Stationen zum 1. November 2011 und die Schließung der Stationen zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorgesehen.

Durch den Abbau von Mietkosten und die Schließung der beiden Relaisstationen erzielt die DW erhebliche Einsparungen, die für die Weiterentwicklung des Senders eingesetzt werden.

Ausbau der UKW-Ausstrahlung über Partnersender

In Afrika baut die DW bis Ende 2011 ihr UKW-Partnernetz weiter aus - vorerst parallel zur bestehenden Kurzwellenausstrahlung. In diesem Sinne wird die Radioproduktion für Haussa, Kisuaheli, Französisch und Portugiesisch für Afrika schrittweise weiter auf eine UKW-Ausstrahlung hin optimiert. Außerdem wird die DW spätestens mit Beginn der Winterzeit 2011 ein tägliches Hörfunk-Regionalmagazin für Afrika auf Englisch produzieren und über Partnerstationen verbreiten.

Für Nahost und Nordafrika werden radiophone Angebote auf Arabisch erstellt und online, mobil sowie über Partnersender verbreitet.

In den Sendesprachen Bengali, Urdu, Dari/Paschtu und Indonesisch für Südasien, Indien, Pakistan und Afghanistan setzt die DW weiterhin auf UKW-Partnerschaften. Eine Entscheidung über die Weiterführung dieser Partnerschaften erfolgt in Abhängigkeit von der Budgetsituation und den Evaluationsergebnissen.

Aufgabenplanung 2010 bis 2013

Der Deutsche Bundestag hat der DW-Aufgabenplanung im April 2011 mit großer Mehrheit zugestimmt. Kern ist die multimediale Ausrichtung des Senders, die Konzentration auf Kernaufgaben und Schwerpunktregionen unter Berücksichtigung der Etatsituation. Mit dieser strategischen Neuausrichtung stellt sich die DW auf die veränderten Rahmenbedingungen auf den internationalen Medienmärkten ein:

Angebote für bestimmte Sprachen und Regionen werden gezielt gestärkt, um die Wettbewerbsfähigkeit der DW dauerhaft zu sichern.

Kernregionen sind künftig Subsahara-Afrika, Nahost, Iran und Nordafrika, China, Südasien und Afghanistan, Russland und Lateinamerika. Dabei wird die DW ihre Präsenz insbesondere in Lateinamerika und Russland stärken. Aufgrund der begrenzten Mittel ist eine Ausweitung von Angeboten nur möglich, wenn Aktivitäten an anderer Stelle reduziert werden. Im Fernsehbereich setzt die DW auf eine engere Zusammenarbeit mit den deutschen öffentlich-rechtlichen Inlandssendern von ARD und ZDF sowie auf die Präsenz mit regionalspezifischen TV-Formaten bei ausgewählten Partnersendern. Für viele Weltregionen ist ein deutlicher Ausbau der Internet- und Mobilangebote notwendig, um die Zielgruppen der DW (Informationssuchende/Info-Seeker) besser erreichen zu können: Menschen im Ausland, die sich für vielfältige Sichtweisen interessieren und in hohem Maße Informationsmedien nutzen. Dazu gehören insbesondere jene, die Einfluss auf die öffentliche Meinung eines Landes haben oder zukünftig haben werden, sowie Menschen, die sich in autoritären Staaten aktiv für Demokratie, Freiheitsrechte und Fortschritt einsetzen und so die Zivilgesellschaft stärken.
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