In der Sendung diskutieren Bettermann, der Direktor der Zeitung "Público-Milenio" aus Guadalajara, Diego Petersen Farah, und die Kulturjournalistin Yolanda Zamora Puente über Rolle und Herausforderungen des Journalismus im 21. Jahrhundert. Die Gesprächsrunde aus dem geschichtsträchtigen Instituto Cultural Cabañas in Guadalajara wird von Samuel Muñoz (SJRTV) und Gonzalo E. Cáceres (DW-TV) moderiert.
World Wide Web und Infotainment hätten die Mediennutzung weltweit "radikal verändert", sagte Bettermann in der Sendung. Mit dem rasant wachsenden Informationsangebot nehme auch das Ringen um Aufmerksamkeit zu. "Öffentlich-rechtliche Medien müssen sich als 'trusted guide' in den unübersichtlichen Angeboten profilieren." Das duale System von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und privaten Medien habe sich in Deutschland als ein tragender Pfeiler der Demokratie bewährt, so der DW-Intendant.
In Mexiko wird zurzeit die Neuordnung des Mediensystems heftig diskutiert. Private Sender in der Hand zweier Medienkonzerne dominieren die TV-Landschaft. Dies stößt in Politik und Gesellschaft zunehmend auf Kritik. Gleichzeitig suchen die öffentlichen Sender nach Modernisierung, größerer Unabhängigkeit von staatlichen Einflüssen und internationaler Einbindung.
Vor diesem Hintergrund intensiviert die Deutsche Welle ihre Zusammenarbeit mit mexikanischen Medien. Intendant Bettermann unterzeichnete am 24. August 2009 eine Absichtserklärung mit dem mexikanischen Bildungskanal DGTVE, die eine ausgedehnte Programmkooperation ermöglicht. Über das Netzwerk EDUSAT des Senders werden künftig spanischsprachige Sendungen von DW-TV ausgestrahlt, die über vier Millionen Schüler in 33.000 Schulen und Kulturzentren erreichen.
Bereits vor einigen Monaten produzierte DW-TV mit Canal Judicial, einem Sender des Obersten Gerichtshofs, eine gemeinsame Sendung über Korruptionsbekämpfung. Der mexikanische Sender übernimmt seit 2008 das spanische Programm von DW-TV.