Weiter sagte der Regisseur: "Ich mag die Kürze und Dichte der Festspielzeit, in der man sich durch Arbeit fordern und überfordern kann. Hier sind 16 Stunden Musik in knapp zwei Monaten zu inszenieren. Man muss einen sehr langen Atem haben und eine gewisse Rücksichtslosigkeit seinen eigenen Befindlichkeiten gegenüber an den Tag legen, auch seinen Ab- und Ansichten gegenüber. Das macht mir Spaß. Wie es meiner Lust entspricht, interessieren mich Umwege. Das ist für mich das Entscheidende, warum ich überhaupt etwas mache. Ansonsten wäre ich bei der deutschen Reichsbahn geblieben und hätte nur auf die Pünktlichkeit von Zügen achten müssen. Es geht, wie Wagner selbst es formulierte, auch um künstlerischen Terrorismus."
Projekte der DW im Wagner-Jahr
Die DW begleitet das Jubiläumsjahr mit einer Reihe von Programmprojekten. Im Mai hatte der Dokumentarfilm "Der Colón Ring - Wagner in Buenos Aires" im Fernsehen der Deutschen Welle Premiere. Der Film ist im Mediacenter der DW (mediacenter.dw.de/german) abrufbar und auf DVD und Blu ray erhältlich. Darüber hinaus überträgt die DW in Kooperation mit dem russischen Klassik-Sender "Orpheus" in diesem Sommer russlandweit alle sieben Abende des "Zyklus". Auf dw.de erscheint ein Bayreuth-Tagebuch von DW-Reportern auf Deutsch, Englisch und Russisch. Dort finden sich auch Interviews und Beiträge zu den in 2013 geplanten Premieren von "Das Rheingold" bis "Götterdämmerung". Das Internet-Projekt "Wagner200" bietet zudem eine interaktive Reise durch das 3-D-Modell des Bayreuther Festspielhauses.