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"NGOs werden fast täglich im Internet attackiert"

Linda Poppe, Survival International, zu Cyberattacken auf Menschenrechtsorganisationen / Workshop auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn

(lifePR) (Bonn, )
„Nichtregierungsorganisationen müssen sich fast täglich damit auseinandersetzen, dass sie im Internet angegriffen werden.“ Das sagte Linda Poppe von Survival International am Dienstag, 21. Juni, beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn. Die Angriffe seien „eine Fortführung dessen, was man auch in der realen Welt erlebt: dass viele NGOs angegriffen werden, weil sie sich für Menschenrechte einsetzen“. Survival International setzt sich weltweit für die Rechte indigener Völker ein.

Die Webseite von Survival International sei unlängst attackiert worden. Ihre Organisation habe sich entschieden, diesen Angriff öffentlich zu machen, „um zu zeigen, dass NGOs sich so nicht mundtot machen lassen“. Es gebe viele, die „ein sehr starkes Interesse daran haben, die Präsenz der NGOs im Netz zu boykottieren und bereit sind, Ressourcen zu investieren, um Informationen abzufangen“. Dies sollten NGOs täglich berücksichtigen, wenn sie für ihre Arbeit im Netz aktiv sind. So müssten sie beispielsweise mit Blick auf ihre Informanten darauf achten, „dass das Web kein sicherer Raum ist“. Angriffe sollten NGOs „nicht hinnehmen, sondern sich informieren, ob andere Organisationen betroffen sind“. Sie sollten sich Beratung holen, welche Formen der Attacke es gibt und wie ihnen begegnet werden kann. Das Internet sei für NGOs „unentbehrlich“. Insofern sei es sehr wichtig, die Präsenz im Netz zu schützen. Dabei setze sie allerdings nicht auf staatliche Unterstützung, da Angriffe gegen NGOs gerade von staatlicher Seite kämen.

Markus Beckedahl, Blogger und Geschaftsführer von newthinking communications, empfahl NGOs, weltweit und gerade in repressiven Staaten, „mehr Wert auf IT-Sicherheit zu legen, E-Mails zu verschlüsseln, Anonymisierungs-Kommunikation zu nutzen und virtual private Networks in der entwickelten Welt aufzubauen, um durch Zensur-Infrastrukturen durchzukommen“. Aktivisten sollten außerdem „öfter mal das Handy zu Hause lassen“, weil Sicherheitsbehörden so ein Bewegungsprofil der Nutzer erstellen könnten. Beckedahl wies darauf hin, dass NGOs und Aktivisten sich nicht zu abhängig von Facebook machen sollten. Einerseits biete es viele Vorteile, zum Beispiel große und schnelle Verbreitungswege. Andererseits berge es manche Risiken. So hätten Sicherheitsbehörden in der arabischen Welt über Facebook zu Demonstrationen eingeladen und die Teilnehmer anschließend inhaftiert.

Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments, sagte, die Politik nehme digitale Angriffe auf Menschenrechtsorganisationen „sehr ernst. Jeder Angriff auf NGOs bedeutet gleichzeitig einen Angriff auf unsere gesellschaftliche Lebensweise“. Um dem entgegenzuwirken, versuche die Politik auf europäischer Ebene, zunächst einen „einheitlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen“. Dies sei eine wichtige Grundlage. Überdies würden NGOs finanziell sehr stark unterstützt.
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