Am 21. März 2012 war Malis Staatspräsident Amadou Toumani Touré gestürzt worden. Zum Hintergrund sagte Sanogo:
"Wenn die Dinge schief laufen in unserer Nation, darf man sich nicht verstecken hinter Zeitungen oder mit einer Tasse Tee zurückziehen, um der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Unser Ideal war es, zunächst die vom Feind besetzten Gebiete zurückzuerobern. Dann dort für Ruhe zu sorgen und die Sicherheit der malischen Bürger zu garantieren. Und schließlich einem Land neuen Schwung zu verleihen, in dem Wirtschaft, Rechtsprechung und Schulen völlig am Ende waren. Nichts ging mehr, es herrschten Diebstahl und Betrug. Der Zerfall der Gesellschaft war kaum aufzuhalten. Also wollten wir dem Volk neue Hoffnung geben, damit es wieder vorwärts geht."
Zu den für Juli 2013 geplanten Wahlen in Mali sagte Sanogo:
"Ich werde nicht antreten. Das ist ganz klar. Außerdem: Wir sind nicht fremdbestimmt. Was die Kritik von außen angeht und Überlegungen, ich solle mich zurückziehen: Ich glaube, das wird den Fortschritt bremsen."
Auf die Frage, was er mit dem Umsturz vor einem Jahr erreicht habe, sagte Sanogo:
"Ein Staat, der seit 20 Jahren zerstört ist, kann nicht in einem Jahr wieder aufgebaut werden. Es gibt momentan ein politisches System, das gut funktioniert. Darüber hinaus fängt das malische Volk an zu verstehen, was falsch gelaufen ist, und merkt, dass es nun gilt, die Chance für einen Neuanfang zu nutzen."