Zugleich sprach sich die in den USA lebende Menschenrechtlerin und frühere Geschäftsfrau erneut für die Einsetzung einer unabhängigen, internationalen Kommission aus, die die blutigen Unruhen Anfang Juli im Nordwesten Chinas untersuchen solle. Nach ihren Informationen seien 400 "friedlich demonstrierende Studenten" getötet worden. Nach wie vor seien vor allem junge Leute, "die sich friedlich für die Rechte der Uiguren einsetzen, von willkürlichen Verhaftungen betroffen". Kadeer machte sich bei der Deutschen Welle für die Aufnahme eines "Dialogs zwischen der chinesischen Regierung und den Uiguren" stark. Nur auf dem Weg von Gesprächen seien Fortschritte erreichbar. "Wir wollen das, was uns nach chinesischem Recht zusteht." Das Autonomiegesetz sehe Selbstverwaltung und Wahrung der kulturellen Identität vor. Stattdessen verfolge China einen "kulturellen Genozid gegen die Uiguren".
Zur Lage der 13 im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba inhaftierten Uiguren appellierte Kadeer an die Staaten der Europäischen Union, die seit sieben Jahren festgehaltenen Menschen aufzunehmen. "Damit können die EU-Länder zeigen, dass sie es mit den Menschenrechten ernst meinen und sich nicht dem Druck der Regierung in Peking beugen", sagte Kadeer.