"Das DW-Büro in Kiew wird eine zusätzliche Brücke zwischen Deutschland und der Ukraine sein. Das weltweite Publikum der DW wird so objektive Nachrichten über die Ukraine direkt von dort bekommen", sagte Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt.
Aus dem neuen Büro im Zentrum von Kiew berichtet Frank Hofmann (43). Der deutsche TV-Journalist hat zuvor als Reisekorrespondent für die DW und andere ARD-Sender aus Mittelost- und Südosteuropa berichtet. Davor war er mehr als fünf Jahre Europa-Korrespondent im DW-Studio Brüssel. Im Büro am Maidan werden künftig TV- und Onlinebeiträge aus der Ukraine auf Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch produziert. Nach Beginn der Proteste in der ukrainischen Hauptstadt und dem Ausbruch der Krim-Krise hat die DW ihre Berichterstattung über die Ukraine verstärkt und ihr Korrespondentennetz in der Region ausgeweitet.
"Korrespondentenplätze an den Hot-Spots der Weltpolitik schärfen das Profil der DW als globaler Informationsanbieter aus Deutschland. Wir wollen mit Berichten und Analysen aus deutscher und europäischer Perspektive Akzente in der internationalen Nachrichtenagenda setzen", so DW-Intendant Peter Limbourg bei der Eröffnung. Zugleich verwies er darauf, dass die DW "als verlässliche, unabhängige Informationsquelle in der Region stark gefragt" sei. Die Krise in der Ukraine habe zu einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach den journalistischen Angeboten des Senders geführt.
Die Nutzung der DW-Internetseiten in den Sprachen Russisch und Ukrainisch ist in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen - mit Spitzenwerten von bis zu 6,5 Millionen Visits für dw.de/russisch und über 2,2 Millionen Visits für dw.de/ukrainisch im März 2014. Seit 31. Januar 2014 produziert die DW außerdem auf Ukrainisch das wöchentliche TV-Magazin "Geofaktor". Es wird über die ukrainischen TV-Partner TVi und ZIK verbreitet. Die beiden populären Privatsender sind in der Ukraine landesweit zu empfangen. "Geofaktor" erreicht so zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung pro Woche. Stark genutzt wird zudem das tägliche Web-TV-Magazin "Geofaktor aktuell" auf Russisch, das die DW am 15. März 2014 gestartet hat. Es erreichte während der Zuspitzung der Krim-Krise monatlich bis zu 700.000 Abrufe auf dw.de sowie monatlich weitere rund 63.000 Abrufe auf Youtube.
"Glaubwürdigkeit durch Unabhängigkeit - das ist die Leitwährung der DW", sagte Limbourg in Kiew. "Gerade in Krisenzeiten schätzen Nutzer unsere unparteiische Berichterstattung, unsere differenzierten Analysen und Einschätzungen."
Die DW Akademie begleitet die Transformation des bisherigen Staatssenders Natsionalna Telekompanija Ukrajiny (NTKU) in eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Sie berät darüber hinaus die ukrainische Regierung und Nichtregierungsorganisationen bei der Entwicklung einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem unterstützt sie den ukrainischen Medienverband "Independent Association of Broadcasters" (IAB), dem rund 100 TV- und Radiosender angehören, bei der Einrichtung einer berufsbegleitenden Online-Fortbildung für Journalisten und Medienmanager aus ländlichen Gebieten. Diese Maßnahme wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) realisiert.