Auf Fragen nach der Weitergabe von Daten an die NSA sagte Cerf, die Überwachung gehe nicht von Google aus. Ein Großteil der Informationen, über die die NSA offensichtlich verfüge, habe sie "nicht mit unserer Zustimmung erhalten". Einige Informationen habe Google auf gerichtliche Anordnung hin bereitstellen müssen. Die Antwort von Google sei, "alles zu verschlüsseln, um unsere Nutzer zu schützen".
Allerdings sei eine immer dichtere Überwachung Dingen geschuldet, "die in unserem Alltag völlig normal werden". Cerf: "Nicht Google verfolgt Sie." Es seien vielmehr "die Kameras, die beispielsweise den Verkehrsfluss überwachen oder das Bezahlen einer Mautgebühr". Es sei auch unvermeidlich, dass der Aufenthaltsort stärker sichtbar werde. "Unser Mobiltelefon muss ja wissen, wo wir sind, um uns mit der nächstgelegenen Basisstation zu verbinden."
Cerf zeigte sich überzeugt, dass globale Vernetzung und digitale Dokumentation in erster Linie dazu dienten, "Kultur zu erhalten und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen". Trotz aller Unzulänglichkeiten der globalen Kommunikation werde das Internet langfristig zur interkulturellen Verständigung der Völker beitragen.
"Von Partizipation zu Information"
Vint Cerf wird sich auf dem Global Media Forum per Videobotschaft in die Debatten einbringen. Auf der siebten Ausgabe der Medienkonferenz der DW geht es vom 30. Juni bis 2. Juli im World Conference Center um das Thema "Von Partizipation zu Information - Herausforderungen für die Medien". Chancen und Missbrauch der digitalen Welt und ihr Hineinwirken in die reale Welt - dieses Spannungsfeld wird die Diskussionen der rund 40 Veranstaltungen prägen.
Mitdiskutieren werden unter anderem auch Autor und Google-Kenner Jeff Jarvis und Springer-Chef Mathias Döpfner, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Polit-Satiriker Bassem Youssef aus Ägypten, die Internet-Aktivistinnen Emma Ruby-Sachs und Tiffiniy Cheng.
Mitveranstalter und Partner
Partner des Global Media Forum 2014 sind unter anderem Amnesty International, Deutsche Telekom, Grimme-Institut, Nato, United Nations, Vodafone Institute for Society and Communications und Voices of Africa. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist The Right Livelihood College Campus Bonn.
www.dw.de/gmf (deutsch) - www.dw-gmf.de (englisch)
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Zum DW-Interview mit Vint Cerf: http://dw.de/p/1C2R6
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