Müller forderte dazu auf, die Chancen des digitalen Zeitalters für Bildung und Teilhabe besonders in den Entwicklungsländern noch stärker als bisher zu nutzen. "Informationen gehen in Sekundenschnelle rund um den Erdball, sie können Revolutionen auslösen, aber auch ganz einfache und praktische Hilfe im Alltag geben. Noch haben wir die Wirkungen und Auswirkungen dieser Veränderung unseres Lebens nicht in vollem Umfang erfasst", sagte der Minister.
Das digitale Zeitalter sorge auch für einen medialen Umbruch - vor allem in den Entwicklungsländern. "Information als Grundrecht wird Menschen an vielen Orten der Welt immer noch verweigert. Das Internet erschwert Zensur und erleichtert gesellschaftliche Teilhabe. Diese Chancen gilt es zu nutzen", so Müller auf der Medienkonferenz der DW. Bis Mittwoch geht es im World Conference Center um Chancen und Missbrauch der digitalen Welt und ihr Hineinwirken in die reale Welt.
Der BMZ-Chef berichtete von seiner Nigeria-Reise Mitte Juni, wo er unter anderem eine Mädchenschule besuchte. Der Terror der Boko Haram reiche zwar so weit, "dass die Mädchen selbst in dieser Schule weit im Süden Angst vor den Terroristen haben", so Müller. "Doch der dringlichste Wunsch der Schülerinnen waren dennoch ausdrücklich Computer. Sie wollen - allen Widerständen zum Trotz - teilhaben an dieser globalisierten Welt."
"Schlüssel zur demokratischen Beteiligung"
Dieses Beispiel zeige, dass Bildung und Partizipation untrennbar miteinander verknüpft seien. "Das weltweite Netz kann ein mächtiges Werkzeug sein für mehr Chancen, mehr Freiheit und Fortschritt", so der Minister. Das Global Media Forum befasse sich zur rechten Zeit mit diesem Zukunftsthema. Denn der Zugang zu digitaler Kommunikation sei "für viele Menschen - gerade auch in Entwicklungsländern - der Schlüssel zur demokratischen Beteiligung an politischen Entscheidungen".
Müller verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Zukunftscharta seines Ministeriums, das Projekt "Eine Welt - Unsere Verantwortung". Mithilfe dieses Projekts unter Beteiligung von Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft solle ein neues globales Zielsystem erarbeitet werden, mit dem "alle gemeinsam Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen und für die Chancen zukünftiger Generationen".
Mitveranstalter und Partner
Partner des Global Media Forum 2014 sind unter anderem Amnesty International, Deutsche Telekom, Grimme-Institut, Nato, United Nations, Vodafone Institute for Society and Communications und Voices of Africa. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist The Right Livelihood College Campus Bonn.
- Online-Dialog des BMZ: www.zukunftscharta.de
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