Sie setze bei ihrer "schwierigen Mission" auch auf die Bundeskanzlerin und "die Solidarität zwischen Frauen", sagte Afrikas zweites weibliches Staatsoberhaupt. "Angela Merkel ist ein Vorbild, auch für viele Frauen in Afrika."
Samba-Panza räumte Verzögerungen bei der Stabilisierung ihres Landes ein. Trotz des klaren UN-Mandats sei es den französischen, europäischen und UN-Truppen bisher nicht gelungen, die verfeindeten christlichen und muslimischen Gruppierungen zu entwaffnen. Es sei vielmehr eine "verstärkte Wiederbewaffnung" zu beobachten. Aus Nachbarländern, die selbst unter Konflikten und Bürgerkriegen litten, strömten illegal Waffen ins Land - unter anderem aus Sudan und Südsudan. "Das können wir allein nicht steuern", so Samba-Panza.
Die jüngsten "Turbulenzen" hätten auch den von ihr angekündigten "nationalen Dialog" verzögert. Er könne wohl erst 2015 beginnen. Auch den avisierten Wahltermin im Februar 2015 sieht sie offenbar gefährdet. "Der Präsident unserer Wahlbehörde hat objektive Schwierigkeiten angeführt, er nannte finanzielle wie politische Zwänge. Ich habe die gleichen Bedenken geäußert."
Samba-Panza ist seit Januar Interimspräsidentin der Zentralafrikanischen Republik. Der Bürgerkrieg zwischen christlichen und muslimischen Milizen hat über 800.000 der fünf Millionen Einwohner in die Flucht getrieben. Erst in der vergangenen Woche hatten muslimische Séléka-Rebellen ein Dorf überfallen und über 30 Christen getötet.
Um Gewalt und Straflosigkeit einzudämmen, kündigte sie den Ausbau einer neuen "Interventionstruppe" zu "einer republikanischen, professionellen Armee" an. In der Justiz setzt die Übergangspräsidentin auf internationale Kooperation. "Wir haben einen Teil unserer Souveränität aufgegeben und die Arbeit ausländischer Richter akzeptiert."
Zudem habe die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs Ermittlungen wegen Gräueltaten aufgenommen, "wie wir das gefordert haben", so Samba-Panza. "Das zeigt, dass wir bereit sind, trotz aller Schwierigkeiten gegen Straflosigkeit vorzugehen."
Die Kritik, ihre Übergangsregierung repräsentiere nicht alle gesellschaftlichen Kräfte des Landes, wies die Präsidentin zurück. "Alle politischen Kräfte wurden in diese Regierung einbezogen, auch vier Vertreter der Séléka. Wir haben ungefähr 60 politische Parteien im Land, viele haben sich zusammengeschlossen - sonst hätten wir eine Regierung von 150 Personen gehabt."
Das vollständige Interview finden sie hier:
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