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Welthungerhilfe: Abschlusserklärung des G8-Gipfels ist eine Mogelpackung

(lifePR) (Bonn, )
Die Deutsche Welthungerhilfe hält die Gipfelerklärung „Wachstum und Verantwortung in Afrika“ für eine Mogelpackung. „Die Erklärung beinhaltet vor allem Absichtserklärungen, keine konkreten Zusagen. Damit fällt sie in der Verbindlichkeit der Aussagen hinter die Erklärung von Gleneagles vor zwei Jahren zurück“, sagt Ulrich Post, Entwicklungsexperte der Welthungerhilfe.

So wird zwar in der Erklärung das Versprechen von Gleneagles wiederholt, die Hilfe für Afrika bis 2010 um 25 Milliarden Dollar zu erhöhen, aber nicht weiter konkretisiert. „Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, da hätte man zumindest einen Zeitplan erwarten können“, sagt Post. „Die Regierungschefs stehlen sich aus der Verantwortung.“

Außerdem heißt es lapidar, die OECD, also die Gemeinschaft aller Industrieländer, „veranschlagt“ die Erhöhung der gesamten Entwicklungshilfe bis 2010 auf 50 Milliarden Dollar. In einem früheren Entwurf stand, die OECD solle kontrollieren, ob die Staaten diese Zusagen auch einhalten. Dieser Passus wurde heraus gestrichen. Auch die groß angekündigte Erhöhung der Aidshilfe um 60 Milliarden Dollar ist an keinerlei Zeitpläne geknüpft. „In den kommenden Jahren“ heißt es.

Die Landwirtschaft in Afrika wird mit einen Nebensatz abgespeist. „Angesichts von 206 Millionen chronisch unterernährten Menschen in Afrika, von denen 80 Prozent auf dem Land leben, ist das skandalös“, so Post. Auch die Zivilgesellschaft kommt nur unter der Bezeichnung „menschliche Ressourcen“ im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem vor.

„Die ganze Erklärung ist bürokratisch und von keiner Vision geprägt“, sagt Post. „Sie setzt blauäugig vor allem auf eine wirtschaftliche Entwicklung, die Zukunftsmusik ist.“ Post weist darauf hin, dass das derzeitige Wirtschaftswachstum in Afrika, auf das immer wieder verwiesen wird, vor allem mit den gestiegenen Rohstoffpreisen zu tun hat, von denen aber nur eine sehr kleine Schicht profitiert. „Wachstum und Investitionen können nicht das wichtigste Mittel im Kampf gegen Hunger und Armut sein. Davon wird auf absehbare Zeit kein Afrikaner satt.“
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