Im Alter von 0-17 Jahren, bestätigen Studien, sind Atemwegserkrankungen die häufigsten Krankheitsursachen. Aktuelle Umfrage-Ergebnisse zeigen: Bei Kindern mit frühem Heuschnupfen steigt das Risiko für ein allergisches Asthma deutlich. Experten sprechen von einem Asthma-Tsunami. Der DAAB nutzt den Welt-Asthmatag zur Aufklärung um diesen erschreckenden Anstieg zu stoppen.
Allergie-Therapie: Langfristig denken
Da das Meiden der Allergieauslöser (Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze) meist nicht ausreichend möglich ist, stehen zur Behandlung mehrere Strategien zur Verfügung, die sich gut ergänzen. Bei häufigen Allergieauslösern, wie beispielsweise Frühblüher- (Hasel-, Erle, Birke) oder Gräserpollen-Allergien, greift langfristig nur die sogenannte Hyposensibilisierung an der Ursache an. Dabei wird der Patient regelmäßig mit seinem Allergieauslöser konfrontiert, um ihn daran zu gewöhnen. Die Beschwerden können gelindert und die Medikamenteneinnahme reduziert werden. Die Therapie sollte am besten frühzeitig nach dem ersten Auftreten der Allergiebeschwerden erfolgen. Besonders Kinder mit Heuschnupfen profitieren von einer frühzeitigen Hyposensibilisierung. Dadurch senkt sich das Asthmarisiko deutlich.
Erstes Warnzeichen erkennen
Beschwerden wie ständiges Räuspern, Hustenreiz oder Atemnot bei Anstrengung können erste Warnzeichen sein. Typische Asthma-Symptome sind dann Engegefühl in der Brust, die anfallsweise auftretende Atemnot, starker Hustenreiz und eine pfeifende Atmung.
Keine Angst vor Cortison: So wenig wie möglich, so viel wie nötig!
Die wirksamsten und wichtigsten Wirkstoffe bei der Behandlung von Asthma sind entzündungshemmende Glukokortikoide (Cortison). Die regelmäßige Inhalation der Medikamente lindert die Schleimhautentzündungen an den unteren Atemwegen und verhindert so Folgeschäden. Entzündungshemmenden Wirkstoffe zeigen bereits in geringer Dosierung eine gute Wirkung. Hier gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Prof. Eckard Hamelmann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Pneumologie, Allergologie und Infektiologie; Immunologe aus Bielefeld erklärt hierzu: „Während ein typisches Kortison-Zäpfchen für Babys 100 mg Wirkstoff enthält, sind es bei einem typischen Asthma-Spray für Kleinkinder und Schulkinder 100 µg – also nur ein Tausendstel. Zudem wirkt ein inhalatives Kortison gezielt in der Lunge und wird nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen."
Umgang mit Asthma erlernen
Zusätzlich zur medizinischen Versorgung ist es wichtig, die kleinen Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung zu schulen und so das Asthma-Management zu optimieren. In Asthmaschulungen für Kinder und Eltern wird daher die richtige Inhalationstechnik zur Medikamenteneinnahme geübt, die Eigenkontrolle mit Hilfe eines Asthma-Tagebuches oder der Einsatz eines Asthma-Notfallplans erklärt.
Experten-Hotline am 7.5.2019 von 11-15 Uhr
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