Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren schafften die Funkamateure in England und in den Vereinigten Staaten erstmals den Nachweis, dass man mit sogenannten „kurzen Wellen“ transatlantische Funkverbindungen herstellen kann. Experten hielten dies 1921 für technisch unmöglich, weshalb man den Funkamateuren diese scheinbar nutzlosen Wellenlängen überließ. Die Experten sollten nicht Recht behalten.
In den folgenden 100 Jahren entwickelte sich der Amateurfunk als technisches Hobby – von der ITU als Fernmeldedienst anerkannt – rasant von Telegrafie und Sprachfunk über Digitalfunk bis hin zum Funkverkehr über Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen (LEOs) und den Transponder QO-100 auf dem Fernsehsatelliten Es‘hail-2. QO-100 ist der erste geostationäre Satellit mit einem Transponder für Funkamateure, der 42 % der Erdoberfläche abdeckt.
Funkamateure funken heute von zu Hause aus, von einsamen Inseln oder mobil von Straßenfahrzeugen, Schiffen, Ballons und Flugzeugen. Kontakte gelingen sowohl mit der Neumayer-Station III in der Antarktis als auch mit der internationalen Raumstation ISS. Sogar Fotos von der Rückseite des Mondes für die chinesische Raumfahrtagentur haben die technisch versierten Funker schon geschossen.
Mit ihren selbstentwickelten Technologien sind sie außerdem in der Lage, im Falle von Naturkatastrophen und anderen Notsituationen Hilfe zu leisten – wie z. B. 2018 bei der Rettung der 13 in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen oder aktuell bei der Suche nach dem seit über sieben Jahren vermissten Wrack von Malaysian Airlines Flug MH370.
„Im Amateurfunk gibt es seit über 100 Jahren viele denkwürdige Entwicklungen und Meilensteine der Technik, die das Leben der Menschen entscheidend geprägt haben. Wer glaubt, dass der Amateurfunk nicht mehr zeitgemäß ist, den überzeugen wir gerne vom Gegenteil“, erklärt Christian Entsfellner, der Vorsitzende des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) e.V.
Einen DARC-Ortsverband in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter www.darc.de/home#c153658.