Der Projektleiterin einer Computer-Software-Firma wurde während eines Telefongesprächs an ihrem Arbeitsplatz eine Stelle bei einem Mitbewerber angeboten. Das Gespräch ging über eine erste Kontaktaufnahme hinaus: So erläuterte der Personalberater sogar - unter Bezugnahme auf den Lebenslauf und ihre bisherige Tätigkeit - die angebotene Stelle.
Nach Ansicht des Gerichts ist ein Telefonanruf am Arbeitsplatz, um jemanden abzuwerben, dann wettbewerbswidrig, wenn er über eine bloße Kontaktaufnahme hinausgeht. Es sei nicht erforderlich, den Angerufenen mit detaillierten Kenntnissen seines eigenen beruflichen Werdegangs zu konfrontieren. Dies stelle sonst ein wettbewerbswidriges Umwerben dar.
Die Arbeitsrechtsanwälte des DAV erläutern, dass ein Arbeitgeber es nicht hinnehmen muss, dass seine Mitarbeiter von Headhuntern umworben werden. Erst wenn der angesprochene Mitarbeiter bei der ersten Kontaktaufnahme sein Interesse bekundet, darf der Personalberater die offene Stelle knapp umschreiben und bei Interesse des Mitarbeiters eine Gesprächsmöglichkeit außerhalb des Arbeitsbereichs verabreden.
Über die Möglichkeiten von Headhuntern und wie Arbeitgeber sich dagegen wehren können informieren die Arbeitsrechtsanwälte des DAV. Diese findet man im Internet unter www.ag-arbeitsrecht.de.